Fin Gren – Propaganda für’s Paradies

Fin Gren – Propaganda für’s Paradies
    Alternativ-Rock/Singer – Songwriter

    Label: Grenland Rec./Zimbalam
    VÖ: 29.12.14
    Bewertung:6/10

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Er war vor 30 Jahren einmal in der Punkband GESOCKS. Später dann hieß die Truppe um ihn BLEIBENDE SCHAEDEN. Nun wandelt Fin Gren auf Solopfaden durch die Welt und singt uns auf seinem Debütalbum mit Selbstironie und gemütlichem Rock Vieles über die Liebe vor. Dabei ist und bleibt er ein selbsternannter „Prolet-Poet", wie er es treffend im Opener bemerkt.

Sanfte Saitentöne und ruhiger Gesang steigern sich mit Stromgitarren und weiblichem Background gleich zu einem Ohrwurm, der die Platte prima eröffnet.
Eingängig zieht der besinnliche Rock seine Kreise. Zunächst kommt es einem so vor, als ob zu viel auf die Tränendrüse gedrückt wird mit kitschigen Love-Lyrics der Marke „...und wir küssen die Sonne". Doch auch wenn das Thema Liebe allgegenwärtig ist, findet FIN GREN im gesamten Verlauf feinsinnige Worte, die durchaus poetisch im Ausdruck sind und kein plumpes Wattebäuschchen-Werfen.

Instrumentell gibt es viele Kleinigkeiten, welche die „Propaganda für's Paradies" interessant machen. Der folkige Einsatz eines Banjos in „Sie Hat Ihr Herz Verloren" gibt dem Song einen spielerischen Anstrich, der mit einem französischen Chanson mithalten könnte.
In der „Dunkelkammer" schlägt die Melancholie stark durch, während das Gitarrensolo simpel und langsam punkig die Membran durchdringt.
Im Laufe des Albums werden zwar diverse hübsche Melodien präsentiert, doch sind sie insgesamt nicht wirklich ungewöhnlich. Auf lange Sicht bleibt trotz netter Lyrics die Spannung auf der Strecke. Daran ändern auch die beiden Bonus-Songs mit einer weiblichen Sängerin nichts.
FIN GREN nennt es Garagen-Folk. Das trifft es ganz gut. Für einen gemütlichen Plausch am Freitagabend auf dem Sofa ist die Platte sehr gut zu gebrauchen. Authentisch ruhiger Rock ist ausreichend vorhanden, der jedoch selten für spitze Schreie sorgt.

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