Wolfshade - When above...




Stil (Spielzeit):
Pagan Black Metal (47:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Wraith Productions (09.08.2010) 
Bewertung: 7 / 10 

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Neben viel überflüssigem Material veröffentlichen die sei’s heidnischen, sei’s höllischen Heerscharen schwarzer Einzelkämpfer angelegentlich auch Brauchbares. WOLFSHADE aus dem Südosten Frankreichs ist so ein 1-Mann Projekt, das nicht mit seltsamen Synthie-Modulationen und geklonten Melodien nervt, nicht auf der Tastatur eingetrommelt wurde und was es dergleichen Todsünden sonst noch gibt…

Der Kopf dahinter nennt sich Kadhaas; sein drittes Album „When above…“ ist, wie die Vorgänger auch, melodiöses Schwarzmetal, das melancholisch vor sich hin groovt. Sehr positiv fällt gleich bei der ersten richtigen Nummer das Drumming auf, das zwar selten --eigentlich nie!-- schnell, aber bei allem Groove dezent frickelig daherkommt. Zwar etwas ungewohnt belebt das Schlagzeug aber nicht nur bloß das Album, sondern hebt es auch etwas aus dem Einheitsbrei der Alleinunterhalter heraus. Ansonsten verfährt Kadhaas eher typisch: hysterischer Kreischgesang. Den kann er gut. Klarstimme gibt’s nur gesprochen. Aber besser gut gesprochen als mies gesungen! Da wird dann auch ohne Blick auf die Tracklist klar: Die allermeisten Titel sind in seinem heimischen Idiom verfasst. Und ja doch, auch auf Französisch kann „nordischer“ Heidenstahl funktionieren.  Das altgriechische „?????????????“  ist ein textloses Intro. Eigentlich nicht der Rede wert, aber es ist in seinem Minimalismus schon wegweisend: ein paar elektronische Geräusche als Unterlage… und dann, vereinzelt gestreut, sorgt ein wiederkehrender Ton für Spannung. Simpel, aber effektiv. Die „richtige Musik“ verfährt nach ähnlichem Muster:

Denn in der Regel leben die Stücke von Kleinigkeiten: Mal ist es ein schönes Lead, manchmal eine geschmackvolle Linie aus dem Syntethizer, oft, sehr oft die Drums. Und dabei wird hier weder wie vom Teufel besessen gefrickelt, noch wie blöde geblastet. Insgesamt entstehen ernst zu nehmende Stimmungen, die sich auf frostige Melodien und eine gewisse Liebe zum Detail stützen können.

Nicht so bombastisch wie HELLVETO, nicht so erhaben wie WYRD, nicht so anarchisch wie SVARTSORG, aber auch: vor allem nicht halb so kitschig wie die FALKENBACHs und ELFFORs dieser Welt …

Endlich mal wieder eine Bereicherung für die Sammlung schwarz-paganer One-Man-Shows. Für Genrefans sicher empfehlenswert.

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