Hail Of Bullets - On Divine Winds Tipp


hailofbullets-ondivinewinds


Stil (Spielzeit): Death Metal (48:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (11.10.2010)
Bewertung: 8,5/10

Link: www.myspace.com/hailoffuckenbullets

Ein neuerlicher Kugelhagel weht aus Holland resp. Japan herüber – HAIL OF BULLETS melden sich mit ihrem zweiten Longplayer „On Divine Winds“ zurück. Wenn es immer noch Todesblei-Freunde geben sollte, die HAIL OF BULLETS noch nicht kennen: Schämt euch! Ihr verpasst was. Denn die holländische Supergroup, bestehend u.a. aus Sänger Martin van Drunen (ASPHYX, Ex-PESTILENCE) und Drummer Ed Warby (GOREFEST, DEMIURG u.a.) steht für ausgezeichneten, brachialen Old-School-Death-Metal.

Genau wie das 2008-er Debütalbum „...Of Frost And War“ liegt dem aktuellen Album ein ausgefeiltes Konzept zugrunde. Handelte der Vorgänger vom Zweiten Weltkrieg in Osteuropa bzw. dem Vorrücken der Roten Armee von Stalingrad bis nach Berlin, so dreht sich dieses Mal alles um Aufstieg und Fall Japans im Zweiten Weltkrieg. Leider liegen meiner Promoversion keine Texte bei, sodass ich nicht näher darauf eingehen kann.

Musikalisch bleibt alles beim Alten. Beim ganz ganz Alten, um genau zu sein – HAIL OF BULLETS orientieren sich nämlich an alten Helden wie BOLT THROWER, CELTIC FROST oder AUTOPSY. Auf Gniedelgitarren wird komplett verzichtet, Blastbeats oder ähnlichen technischen Scheiß lässt man bewusst außen vor. Nach dem Motto „langsam = heavy“ walzt „On Divine Winds“ durch die Landschaft. Die Gitarren sägen und knirschen wie ein durchs Unterholz wütender Panzer, Ed Warby beweist erneut, dass groovender, monströser Death Metal sein Spezialgebiet ist und Martin van Drunen – über ihn muss eigentlich nichts mehr gesagt werden. Außer John Tardy (OBITUARY) gibt es keinen Death-Metal-Sänger auf der Welt, der ähnlich angepisst wie van Drunen ins Mikro kotzen kann. (Wäre doch mal interessant, die beiden gemeinsam zu erleben...)
Die Songs bewegen sich zwischen „quälend langsam“ und „schon recht schnell“, wobei der größte Wert auf bleischweren Groove gelegt wird. Die beiden Gitarristen Stephan Gebédi und Paul Baayens machen sich nicht viel aus zweistimmigem Spiel, sondern lassen im Zweifelsfall immer Grundton-Powerchords prasseln. Einfache, aber vor allem einprägsame Rhythmen und eher dezente, in das Gehacke eingebettete Melodieläufe prägen das Bild. Diese Simplizität zahlt sich in Form von zahlreichen Ohrwürmern voll aus.
Schön sind auch die kleinen Details, die grandios zur beklemmenden Atmosphäre von „On Divine Winds“ beitragen. Neben dem orchestralen Intro sind das vor allem Samples mit Kriegsgeräuschen, die die Übergänge untermalen und ganz besonders die lautmalerischen Gitarrenspielereien am Beginn von „Kamikaze“.

Allein Martin van Drunens großartige Performance sollte Grund genug für alle Death-Metal-Liebhaber sein, „On Divine Winds“ zu kaufen. Wem das nicht reicht: Songs und Atmosphäre sind ihr Geld mehr als wert!