Ministry - Cover Up




Stil (Spielzeit): Industrial/Coverscheibe (65:04)
Label/Vertrieb (VÖ): 13th Planet/Soulfood (28.03.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.ministrymusic.org
Nach 28 Jahren ist Schluss bei den Industrial-Metallern MINISTRY, die mit Alben wie „Psalm 69“, „Filth Pig“ oder der Livescheibe „In Case You Didn’t Feel Like Showing Up“ und ihrer Kritik am amerikanischen Staat und ihrer Anti-George Bush-Einstellung Geschichte geschrieben haben. Als letztes Lebenszeichen vor der Abschiedstour „C U LaTouR“ veröffentlichen Al Jourgensen und seine Mitstreiter nun ein Coveralbum, das vor allem von Jourgensen selbst als Partyscheibe gedacht ist.

Mit einigen Gastmusikern wie Burton C. Bell (ex-FEAR FACTORY, ASCENSION OF THE WATCHERS), Thomas Victor (PRONG) oder dem im letzten Jahr verstorbenen Paul Raven (deshalb auch der „Ministry And Co-Conspirators“-Aufdruck) prügelten die Industrial-Vorreiter elf Covertunes ein, die einen zuerst verdutzt dastehen lassen, nur um einem dann ein fettes Grinsen ins Gesicht zu zaubern.
Songs wie „Roadhouse Blues“ (THE WHO), „Under My Thumb“ (ROLLING STONES), „Radar Love“ (GOLDEN EARRING; was für Riffs!) oder das verrückte “Black Betty” (RAN JAM) dürften (wenn auch nicht immer dem Namen nach, so aber beim ersten Hören) vielen Leuten bekannt vorkommen. Auch das tolle „Space Truckin’“ von DEEP PURPLE dürfte den meisten etwas sagen, und die krachige BLACK SABBATH-Verbeugung „Supernaut“ kennt man von dem famosen Tribute-Album „Nativity In Black I“. All diese Tracks wurden betont rockig und punkig und mit viel Industrial-Attitüde bearbeitet und erstrahlen im tollen, neuen und teils auch ungewohnten Gewand. Sogar an Louis Armstrongs „Wonderful World“ hat man sich getraut und macht daraus einen sieben Minuten langen, apokalyptischen, anfangs schleppenden, dann rasend schnellen Punkkracher. 
Einzig das Warten auf den belanglosen Hidden Track müsste nicht sein.

Auch, wenn man nur wenige oder keine der Originalversionen kennt, wissen alle Songs zu überzeugen und sind gut bis genial interpretiert. Al Jourgensen und seine Mitstreiter haben hier tatsächlich ganze Arbeit geleistet, und es bleibt festzuhalten, dass dieses besondere Album tatsächlich verdammt gute Stimmung verbreitet und ein Partykracher erster Güte ist.
Obwohl MINISTRY auf „Cover Up“ also kein neues bzw. eigenes Material vorlegen, perlt die Scheibe einfach viel zu gut und professionell umgesetzt aus den Lautsprechern, um sie nicht mit einer sehr guten Note zu beachten!