Lullacry - Vol. 4


Review

Stil (Spielzeit): Heavy Gothic Rock (40:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (19.09.05)
Bewertung: Solide (6/10)
Link: www.lullacry.com

Ein wenig poppig, ein klein wenig schmalzig aber im Großen und Ganzen wie Heavy Rock'N'Gothic sein muss - Lullacrys viertes Album geht ins Ohr, bleibt dort hängen und nervt nur äußerst selten mit abgeschmacktem Popanz, wobei der Gothic-Faktor heuer kaum noch nennenswert ist.

„Vol. 4" wurde in Finnland in den Astia Studios und im Finnvox aufgenommen, an den Reglern saßen Anssi Kippo (Children Of Bodom, Entwine) sowie Mikko Karmila (Nightwish, Stratovarius). Der Sound kommt somit klar und äußerst druckvoll und hebt die melodisch-schweren Rock-Songs auf eine moderne Ebene, wie sie auch Bands wie Exilia kennzeichnet.

Ich fühle mich bei Lullacry neuerdings ein wenig an Rockbitch erinnert, was nicht nur an den energetischen Kompositionen liegt, die zumeist unverschnörkelt straight in your face gehen, sondern auch an dem durchaus erotischen, dreckig-knatterigen Organ von Sängerin Tanja (bestes Beispiel „Fire Within"), die sich ganz als böses Mädchen gibt. - Überzeugend, wie ich finde, zumal es ja bekanntlich mehr Leiertanten in diesem Musikbereich gibt als Mädels, die ihren Stimmbändern auch mal richtig Handfestes abfordern.

Einen Ausfall hält das Album lediglich mit der etwas sehr schmalzigen Ballade „Heart Shaped Scars" (die Keyboard-Line ist wahrlich grauenvoll) bereit, ansonsten überwiegen leicht melancholisch angehauchte Titel, die dem Mainstream durch ihre ungezwungene Eingängigkeit zwar die Hand reichen, jedoch auch dem etwas anspruchvolleren Hörer gefallen dürften.

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