Thoughts Paint The Sky - Nicht Mal Mehr Wir Selbst

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Stil (Spielzeit):
Akusitik Screamo (49:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Midsummer / Cargo (25.11.11)
Bewertung: knappe 6/10

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Nach ihrer letzen EP ("Hier Spielt Die Musik") war ich endlich und vollkommen warm geworden mit THOUGHTS PAINT THE SKY. Ihr akustischer Screamo war knackig, frisch und voller Energie. Und genau deshalb habe ich auch dem neuen Output der Band entgegen gefiebert. Und jetzt, wo ihr Album „Nicht Mal Mehr Wir Selbst" vor mir liegt, muss ich leider wieder einen Schritt zurück rudern: so sehr sympathisch ich die Band finde und so sehr ich sie für das, was sie machen respektiere: der Gesang macht leider einfach vieles kaputt....und die fast komplett neu zusammengestellte Band kann das nicht immer retten.

Hier wird nach wie vor eher gesprochen als gesungen – klingt fast ein wenig wie schlecht gemachter HipHop. Und da, soweit ich mich an die älteren Sachen erinnere, hier jetzt auch weniger geschrien wird, fällt der cleane Gesang einfach wesentlich stärker auf. Und sorry, aber der geht einfach gar nicht auf Albumlänge. Auch wenn ich es schade finde, diesem einen Punkt hier so viel Gewicht einzuräumen, aber der Gesang macht mir leider echt die Platte kaputt. Warum nicht jemanden in's Boot holen, der da etwas fitter ist?

Die zweite Sache die mir auffällt ist, dass die Songstrukturen auch ein wenig simpler geworden zu sein scheinen. Zwar sind die Songs klasse und leben davon, dass die Essener hier mit ihren Akustikgitarren viel Atmosphäre aufbauen können und mittlerweile ihre Verzerrer ganz selbstverständlich einsetzen, aber dieser vertrackte Höllenritt der letzen EP scheint gängigeren Songformaten gewichen zu sein – zumindest so ein klein wenig. Zwar sind einige der Stücke dadurch ziemlich rund und gut geworden, aber die Intensität schlägt halt nicht mehr so ganz stark nach oben und unten dabei aus.

Wer bereits LONGING FOR TOMORROW betrauert und sich Screamo mit TURBOSTAAT-Emo-Gesang vorstellen kann, soll hier mal rein hören. Ich selber mag die meisten Stücke, finde aber schade, dass sie nicht mehr ganz so intensiv rüberkommen, wie auf der letzen EP. Wenn sich hier etwas beim Gesang tun würde, könnte das allerdings wieder ganz anders aussehen.