The Wage Of Sin - A Mistaken Belief In Forever


Review

Stil (VÖ): Hardcore (14.11.2004)
Label/Vertrieb: Beniihana Records


Bewertung: Das Brett, 7 von 10 Punkten
Link: http://www.thewageofsin.com

Okay, ich gebe es zu: Ich habe einen Faible für Frauen, die in Hardcore/Metal-Bands spielen. Doch wer hat das nicht in diesem von Frauen stark unterrepräsentierten Genre? Mit The Wage Of Sin kommt gleich eine ganze Vierer-Kombo von Frauen, die dazu auch noch richtig guten Hardcore machen. Mit von der Partie ist unter anderem Rachel Rosen, die auch bei den Hardcore-Titanen Most Precious Blood die Sechssaiter malträtiert und bei The Wage Of Sin für ordentlich Druck sorgt. 
Raus gekommen ist bei The Wage Of Sin das Album „A Mistaken Belief In Forever", und diese Hardcore-Platte hat es wirklich in sich. Fettes Riffing, eine grandiose Drummerin, solides Bassspiel und eine kreischende und keifende Sängerin. Was will man mehr? Die Songs sind gut durchdacht und gehen ordentlich nach vorne. Cool finde ich dabei, dass sie immer ein bisschen Girl-Attitude durchblicken lassen, was sich vor allen Dingen in den Texten widerspiegelt. Hier werden Themen wie Beziehungen und Betrug aber auch Krieg und Ungerechtigkeit angesprochen. 
Die Musik selber glänzt sowohl durch die typischen aus dem Hardcore beliebten Stilelemente wie Rhythm-Picking, treibende Parts und Breakdowns aber auch durch schleppende Parts und teilweise überraschend viel Melodie, wie ich finde. Vorherrschend ist und bleibt aber der Vorschlaghammer, den die Mädels oft und gerne auspacken. Hier wird wirklich geknüppelt was das Zeug hält, dazu diese keifende Kreisch-Stimme, ach herrlich! 
Interessant sind noch die verschiedenen Versionen von Journey's „Separate Ways". Einmal als „normale" Cover-Version als Track 6 auf der Platte zu finden und dann als Hidden Track #2 mit Rachel Rosen, Justin Brannan (ebenfalls Gitarrist bei Most Precious Blood) und einem Typen Namens Bumblefoot (den ich leider nicht kenne) an den Vocals. Auf der Homepage der Band stehen auch noch drei Versionen zum download bereit, auf denen die drei dann alleine „singen". Hidden Track #1 ist übrigens ein Cover von Joan Jett's „I Hate Myself For Loving You". Sehr geil! 
Mein Fazit: Mit „A Mistaken Belief in Forever" ist The Wage Of Sin wirklich ein glorreicher Auftakt gelungen. Ich hoffe ernsthaft, dass man in nächster Zeit noch mehr von diesem Quartett hört und diese Band von den Mädels nicht nur als Side-Project abgetan wird. Zwei Alben gibt's ja immerhin schon! 
Das einzige (kleine) Manko der CD ist die Länge, die inklusive Hidden Tracks grad mal eine Netto-Spielzeit von einer halbe Stunde beträgt. Hätte gerne noch mehr Songs von den Mädels gehört. Dieses Defizit wird aber wieder durch den EnhancedCD-Part mit dem Video zu dem Song „Severed" ausgeglichen. Außerdem ist mir die Platte teilweise ein bisschen zu eintönig. Daher nur 7 von 10 Punkten. 
Insgesamt aber ein sehr gutes Album und durchaus empfehlenswert.