Charing Cross - We Are... Charing Cross




Stil (Spielzeit): Melodic Metal (54:40)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music  (29.08.08)

Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.charing-cross.ch

Eigentlich gibt es die Schweizer Band CHARING CROSS bereits seit Ende der Achtziger Jahre, aber in der Form, in der sie jetzt auftreten, ist ihr Geburtsjahr 1993, als Gitarrist Pascal Zwyssig zur Band stieß. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass eben jener Pascal Zwyssig damit das Mitglied mit der längsten Bandzugehörigkeit darstellt, woran man erkennen kann, dass Stabilität im Line Up nicht gerade ein Trademark der Band ist. 
Nur mit Demos im Gepäck schaffte es die Band, im Vorprogramm von Bands wie NAZARETH oder auch SUZIE QUATTRO zu spielen Erst im Jahr 2005 kristallisierte sich ein Line Up heraus, mit dem ein kontinuierliches Arbeiten möglich war, und mit dem nach vier Demos und einer EP auch endlich der erste Lonplayer in Angriff genommen werden konnte. 

Neben den Gitarristen Pascal Zwyssig und Andy Dormann gehören noch Sänger Peter Hochuli, Bassist Markus Flury und Drummer Tommy Pfiffner zum Line Up von CHARING CROSS, und in dieser Besetzung spielten die Eidgenossen jetzt die zwölf Songs ihres Debüts „We Are… Charing Cross“ ein. 
Und dabei gehen sie ziemlich rau und rockig zu Werke, wobei die Stimme von Sänger Peter Hochull genau diese Attribute aufweist, und den Songs damit die nötige Durchschlagskraft gibt. Getragen von den dreckigen Riffs der Gitarristen Pascal Zwyssig und Andy Dormann sind auf „We Are… Charing Cross“ etliche Melodic Metal Highlights zu finden, die den Vergleich mit den Großen der Szene nicht scheuen brauchen. 
Mit „Kick Ass Rock’n Roll“, übrigens mit einem saustarken Gitarrensolo versehen, „Ain’t Got No Time“ oder auch „Goin’ Down“ gibt es ordentlich Futter für die Ohren und Metal Riffs vom Feinsten mitten ins Gesicht. Schleppender, aber nicht weniger dynamisch geht es bei „Burn The Sun“ und „Broken“ zur Sache. 

CHARING CROSS paaren eingängige Melodien mit fetten Riffs und der äußerst ausdrucksstarken Stimme von Peter Hochull, halten dabei jederzeit die Fahne des traditionellen Metals hoch, ohne sich aber zu sehr in diesen Sound zu verlieren, und dabei Gefahr zu laufen, altbacken oder verstaubt zu klingen. 
Selbst bei den etwas gemässigteren Tönen bei dem immer wieder von balladesken Passagen durchzogenen „Can’t Have It All“, oder der über sechs Minuten langen Power Ballade „Long Time Ago“ schaffen es CHARING CROSS, nicht an Durchschlagskraft zu verlieren. Neben dem sehr intelligenten Songwriting, das immer mit Überraschungen aufwartet, ist der wirklich tolle Sound der Scheibe ein Hauptgrund für diese Tatsache. 
Anspieltipps sind für mich „Forever Rockin“, durch dass sich ein Mörderriff zieht, der es einem schwer macht, ruhig sitzen zu bleiben, und das schnelle „Vanishing Power“, bei dem sich gerade die Gesangslinien zwischen fast schon growlartigen Tönen zu Beginn bis zu hohen Powermetal Screams hin und her wechseln. 

Fazit: CHARING CROSS sind mit ihrem Songs am Nabel der Zeit, obwohl sie eigentlich gleichzeitig auf sehr traditionelle Metal Elemente zurück greifen. 
Wer auf Melodic Metal steht, kommt an „We Are… Charing Cross“ nicht vorbei.