Arion – Last Of Us

Arion – Last Of Us
    Symphonic Power Metal

    Label: Ranka Kustannus/Soulfood
    VÖ: 22.08.14
    Bewertung:6/10

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Vor sechs Jahren waren TRACEDAWN die jungen Finnen, die auf einen Thron gesetzt wurden – zugegebenermaßen hatte ich mich von dem Hype anstecken lassen. Drei Jahre später versammelte sich eine weitere Gruppe Jungspunde von einer Musik-High School in Helsinki, um sich dem Metal zu widmen.
Als sie vor zwei Jahren bei dem Vorentscheid des Eurovision Song Contests waren, wurden sie bekannter, Labels wurden aufmerksam und ihre erste EP brachte die Noch-Teenager weiter. „Last Of Us" ist nun die Debüt-Scheibe von ARION mit hübsch-kitschigem Cover.

Dramatische, pompöse Orchestrierung stimmt uns ein, bevor die mit Band „Out Of The Ashes" loslegt. Schmissige Melodien flutschen so schnell durchs Gehör, dass man schon mitsummen kann, ohne dass man den Song kennt. Bombastischer Hintergrund wird flankiert von präzisen Riffs, der Junge am Keyboard lässt auch mal alleine seine Finger über die Tasten flitzen. Im Timbre des klaren Gesangs blitzen manchmal rockige Raspellaute auf, während die Stimme sonst passend lautstark oder auch sanft klingt.

Ab und zu gibt es rhythmische Spielchen – wie in „Shadows" – die jedoch mehr Schein als Sein sind, wenn es um Kompliziertheit gehen soll. Auch sind die Streicher nicht ganz so komplex, wie es bei neueren NIGHTWISH der Fall ist, auch wenn der Sound manchmal in diese Richtung weist.
Doch dann kommt „Seven". Das Im-Voraus-Mitsummen mutiert hier zu einem Kitsch-Chorus, der zwar nicht den ganzen Song ausmacht, doch dieses Phänomen tritt nicht nur einmal auf. „You're My Melody" wandert als Schnulze an der Grenze des Schlagers entlang, denn auch eine nette Klavierballade kann übertrieben werden. „If you open your heart ...", sag ich da nur.

Das Titelstück ist ein eher trauriger Midtempo-Stampfer, „Burn Your Ship" ein über siebenminütiges Epos mit guten Harmonien, Dramatik und schönen Soli. Flottes Drumming bildet hier das Fundament, das treibend seine Macht ausspielt. Der lange Schlusstrack bietet durchaus nochmals Abwechslung zwischen hartem Power Metal und verspielten Klängen, bevor er ruhig ausfadet.

Modern, aber nicht zu glatt produziert vom Gitarristen von STRATOVARIUS ist der Gesamtsound doch etwas pathetischer als bei den alten Hasen. Manche Harmonien lassen auch den Vergleich mit SONATA ARCTICA zu.
Ordentliche Riffs, netter Bombast und ganz schön viele Melodien findet man auf „Last Of Us". Mir ist einiges zu vorhersehbar oder kitschig, doch Mitsinger kommen auf ihre Kosten (würden eventuell auch mehr Punkte vergeben) bei diesem guten, eigenständigen Erstlingswerk.