Grailknights - Return To Castle Grailskul


Review


Stil (Spielzeit): "Superheldenmetal" / Epic Death Metal (59:23)
Label/Vertrieb (VÖ): STF-Records / M-System (07.08.2006)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.grailknights.de

Bei dem Albumtitel "Return To Castle Grailskull" kehre ich gedanklich in meine Jugend zurück. He-Man - Master of the Universe, so hieß eine Zeichentrickserie, in welcher der Oberbösewicht Skeletor in einer, einem Totenschädel nachempfunden, Burg Grailskull hauste. Besagte Burg ist auch unschwer auf dem CD-Cover zu entdecken, auf dem auch ein Battlechor angekündigt wird. Im Begleitschreiben ist von Epic Death Metal die Rede... gespannt wandert die Cd in den Player. 

Tatsächlich, der Opener "Raving Storm" kann als Epic Death Metal durchgehen. Hier wird tief gegrowlt, die Drums ballern angenehm mit einer Doublebass. Einzig die Gitarrenmelodie würde einem Zeichentrick auch gut stehen. Nach diesem soliden Song folgt das achtminütige "Hail To The Grail". Was als melodic Death Metal beginnt und nach einem ruhigen Akustikzwischenspiel mit klarem Gesang aufwartet, um wieder in Todesblei abzugleiten und eine Mitmachaktion mitbringt. Das kommt live sicher geil, wenn Sänger und Bassist "Mac Death" zum grölen von "Hail to the Grail" aufruft. Der Battlechor gehorcht artig. Mit "Moonlit Masquerade" wird die Marschrichtung deutlicher. Nach einem Ronja Räubertochter "Hejahe" Gesang taucht wieder die irgendwie geile heavy Metal Comicgitarre auf, die mich auch an Monty Pyhton erinnert. Auch live geben sich die Mannen von GRAILKNIGHTS als Helden in Strumpfhosen. Battlechor, Deathmetalgrowl, und "britischer" klarer Gesang machen aus diesem Song ein Highlight. Mit dieser Mischung haben die Niedersachsen ihre eigene Nische kreiert, die ich kurzerhand mal Superheldenmetal taufe. Auch textlich gibt man sich den Klisches von ehrenvollem Kampf und Abenteuern hin, was ein Songtitel wie "Fight Until You Die" förmlich heraufbeschwört. Mit dem fünften Song "Home At Last" hat man auch eine Monty Phyton Ballade am Start. Herrlich, dieser auf britisch getrimmte klare Gesang mit der dudeligen Gitarre. Fast schon powermetalmässig geht es mit "Prevail" weiter, bevor eine fiese, tiefe Stimme ordentlich Atmosphäre versprüht. Der Titelsong "Return To Castle Grailskull" fasst alle Trademarks von GRAILKNIGHTS zusammen und kann daher auch uneingeschränkt als Anspieltipp gelten. Epic Death Metal mit Mitgröhl-Chorus und Superheldenflair. Abschließend gibt es die Ballade "Home At Last" mit einem abgewandelten deutschen Text - ein gutes Stück Mittelaltermetal.

Trash und Kult liegen oft nur eine Haaresbreite nebeneinander. GRAILKNIGHTS haben die Kurve gut bekommen und sind live sicher ein Stimmungsmacher ohne Gleichen. Auch auf Platte macht es einfach Laune, ohne im Niveau abzuflachen. Dabei zeigt man sich recht variabel, bleibt aber immer unverwechselbar. So klebt sich die Band GRAILKNIGHTS das Etikett "Masters of Metal" zurecht aufs Cover.