Lamb Of God - Sacrament

Review

Stil (Spielzeit): Pure American Metal
Label/Vertrieb (VÖ):
 SonyBMG Music (13.10.06)
Bewertung:
 Killer (9/10)

Link: www.lamb-of-god.com

This is pure american metal – so steht es auf der Homepage, so trifft es den Nagel auf den Kopf. Könnte das aber vielleicht auch gleichzeitig der Grund sein, warum LAMB OF GOD in Deutschland und im Rest Europas ein Schattendasein fristen, während man in der Heimat immer höher in die Charts schießt („Sacrament“ stieg auf Platz 8 ein!) und mittlerweile zu den angesagtesten Stahlbauern des Landes zählt? 

Wie es sich für eine Extrem-Metal-Band gehört, ist der Sound des Philadelphia-Fünfers polarisierend – entweder man liebt diese Kerle oder man will sie nicht hören. Was die Amis spielen ist auf das Nötigste reduziert, ungemein aggressiv, so trocken wie Knochen in der Wüste, konsequent im Midtempo angesiedelt und von der Stimmung her pessimistisch as hell. Keinen Funken Hoffnung, keine melodische Hookline – nichts, rein gar nichts, was bei LAMB OF GOD jemals auf einen Hit gedeutet hat. Aber genau das ist es, was bei dieser Band so fasziniert: die Bösartigkeit von SLAYER auf ein zermürbendes Tempo gedrosselt gepaart mit dem Groove von PANTERA. Dass LAMB OF GOD Vertreter der alten Schule sind, wurde ihnen bereits mit den Gastauftritten von Alex Skolnick (Ex-TESTAMENT) und Chris Poland (Ex-MEGADETH) auf dem letzten Hasswerk „Ashes Of The Wake“ gewürdigt.

„Sacrement“ ist die konsequente Fortsetzung des exquisiten Vorgängers. Die Riffs walzen mit höchster Konzentration alles nieder, die Drums prügeln mit einer schier unverschämten Lässigkeit, bei der minimalistischen Produktion von Machine (Clutch, King Crimson, Eighteen Visions, Every Time I Die) verwelkt jegliches Leben im Raum und Sänger Randy Blythe spuckt sich den Frust so unangenehm dreckig aus dem Leib, als ob er zum Frühstück kleine Kinder essen würde. Den Unterschied macht die vermehrt eingesetzte Leadgitarre aus, die den sonst melodiearmen Stücken eine königliche Note verpasst.

Fazit: „Sacrament“ ist ein geiler, großer, fieser Klumpen Metal geworden. Anti-Pussy-Metal.