Malrun - Beauty In Chaos Tipp



Stil (Spielzeit):
Metalcore/Hardrock/Pop (43:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Mighty Music/ Target Distribution (03.12.10)
Bewertung: 8,5/10
Link: Offizielle Seite

Da ziehen die Dänen aber einen dickes Metalgewitter hoch. Nach einem nichtsagenden Intro, für das sich wohl jemand mit einem Mikrofon auf einen dänischen Deich gestellt hat, holzt die erste Nummer "Ostracized" erstmal richtig los. Typisch auch für den folgenden Song "Strapped While You Dance" sind ordentlich stampfende bis treibende Beats, richtig schöne Steakgitarren von der Metalkarte und ein attraktiver Mix aus cleanem Gesang und geilen Shouts.

FEAR MY THOUGHTS und BULLET FOR MY VALENTINE sind die ersten, die mir einfallen. Stimmlich macht Jacob Löbner vor allem Bands wie RED und KILLSWITCH ENGAGE alle Ehre. Auch findet sich in jedem zweiten Song der Debütplatte "Beauty In Chaos" ein schönes Gitarrensolo. Alles in allem kann man die Jungs als einen elusteren Haufen Pop-Metalcore zusammenfassen. Das zelebrieren sie auch. "Rise From Sorrow" scheppert im 6/8 Rhythmus heftigst durch meine Satelliten und kitzelt meine Nackenmuskulatur, bevor im Mittelteil bittersüß gesäuselt wird. Der Song ist dann auch gleich mein Favorit und definitiv ein Anspieltipp, wenn man MALRUN in ihrer musikalischen Hochform erleben möchte.

Die zweite Seite der Band erklingt im Balladenkleid. Denn die Ständchen "Winter's Kiss", "Wounded Pride" oder "Unsealed" haben angenehmen Popappeal, bevor dann im ein oder anderen Refrain wieder losgeschnetzelt wird. Auch halten sich die Songlängen für eine Metalcoreplatte unverschämt nah am Radioformat. Dies kennt man aber schon von den amerikanischen Kollegen IT DIES TODAY. Für mich geht das voll in Ordnung. Wer Angst hat, hier liegt DEAD BY APRIL No.2 auf dem Tisch, sei beruhigt. Bei MALRUN steht der Metalcore vor dem Pop.

Technisch beweisen sich die dänischen Hardwurstler mit "The Jovian Transit", "The Pledge" und "Trim The Fat", dass sie den Dreck auch mit der Schaufel gefressen haben. Letztgenannter ist ein weiterer Favorit meinerseits, schon allein wegen seines Tempos. Die Gesamthütte "Beauty In Choas" ist sauber von Jacob Hansen (VOLBEAT, FEAR MY THOUGHTS) zusammengestellt, gemixt und gemastert worden. Weder matscht das Schlagzeug rum, noch verschwinden die Gitarren mit Stimmung Dropped to Hell an Klang. Alles frisch. Mit "Rearranging" haben MALRUN noch eine elektronische Ballade hinterher gelegt, die auch eine sehr düstere Atmosphäre schafft. Die Lyrik der Band bietet zudem einen schaurig schönen Cocktail aus Abgründen, Vorurteilen, Sex, Humor und Ironie. Hier ist ein außergewöhnlich guter Erstling erschienen.