Vanna - Curses Tipp




Stil (Spielzeit): Metalcore/Screamo/Chaos (37:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Epitaph / SPV (20.04.07)
Bewertung: 8,5 - 9 / 10
Link: http://www.vannatheband.com/
http://www.myspace.com/vanna
Hui, da hat sich aber was im Hause VANNA verändert. Während ich die erste EP „The Search Party Never Came“ zwar schon mochte, aber vor allem den eher „poppigen“ Song „A Dead Language For A Dying Lady“ im Ohr behalten hatte, setzt „Curses“ hier ganz andere Maßstäbe. Soviel Wut hätte ich den Jungs aus New England gar nicht zugetraut.
Hier trifft Metalcore auf etwas Screamo und eine Priese Chaos. EVERY TIME I DIE und alte FROM AUTUMN TO ASHES oder UNDEROATH und NORMA JEAN fallen einem ein. Vor allem wundert mich aber auch, dass das Hauptaugenmerk ganz klar auf den geschrienen Vocals liegt. Der cleane Gesang von Evan Pharmakis tritt nur noch ab und zu mal für einen netten Refrain oder so auf. Das könnte man z.B. bei „The Things He Carried“ mit „Darkest Nights“ von AS I LAY DYING vergleichen. Aber es wirkt weder aufgesetzt noch sonst wie unpassend. Aber an und für sich sind VANNA um einiges zappeliger und unberechenbarer als AILD. Hier kann jeden Moment etwas Neues kommen – sei es jetzt etwas aus dem Metal/HC/Chaos-Bereich oder eben ein gesungener Refrain. Sie sind nicht so wild wie Bands der Marke CONVERGE und auch nicht so fies, aber trotzdem haben sie den Standart ihre EP weit hinter sich gelassen und sind eben auch einiges moshiger, als letztgenannte Band. Was alleine schon alles bei „Surgical Tools“ passiert… Und nur weil man nicht so fies klingt wie die neue CONVERGE, ist man ja noch lange nicht im Streichelzoo angelangt!
Auch wenn ich extrem stark vom Schreihals überrascht bin, hätte ich mir ein klein wenig mehr Variationen bei ihm gewünscht. Wer allerdings nur eine Vollbedienung braucht, kann sich hier seine Portion bei ihm abholen – er klingt wie der UNDEROATH Shouter, wenn man ihn ans Kreuz nageln würde. Das Songwriting dagegen bietet genügend Abwechslung und immer wieder spannende Momente – von Gemoshe, über noisige Parts, grobmotorische Killerriffs samt Beatdown und Griffbrett-Flitzer-Riffs hin zu cleanen Akkordzerlegungen und starken Refrains.
Ich für meinen Teil bin absolut begeistert! Durch die paar Refrains oder Emozitate wird dieser Brocken Hass wunderbar aufgelockert, um nicht eintönig zu werden. Und nach einer EP, die zwar ganz gut, aber nicht überragend war, haben sie sich mal so eben aus dem Stand nach ganz vorne gehievt. Hut ab! Die Platte wird sich mit Sicherheit einen Stammplatz in meinem Player erspielen!