The Chariot - The Fiancée


Review

Stil (Spielzeit): Noise-Core

Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (13.04.07)

Bewertung: Es gibt bessere Alternativen (6/10)

Link: www.thechariot.com
www.myspace.com/thechariot

 
Neues Futter für Trommelfellmasochisten – aufgepasst, zur Seite gesprungen, 1, 2, 3, hier kommen THE CHARIOT mit „The Fiancée“! Die Band um den ehemaligen NORMA-JEAN-Sänger Josh Scogin hat bereits mit ihrem Debüt „Everything Is Alive, Everything Is Breathing, Nothing Is Dead, Nothing Is Bleeding“ und der darauf folgenden EP „Unsung“ in der Krachszene eingeschlagen wie eine Splitterbombe. Die leidenschaftlich wilden Auftritte im Vorprogramm von BECOMING THE ARCHETYPE taten ein Übriges, um auch in Europa ein dickes Ausrufezeichen zu setzen.
Doch warum eigentlich? Reichen schon eine spastisch anmutende Liveshow und ein Ex-Sänger einer angesagten Band bereits aus, um die drölfzigste Chaos-Truppe in den Hardcore-Metal-Markt zu drücken? Wenn ihr mich fragt: nein. Was THE CHARIOT mit dieser Musik zelebrieren, haben andere Bands bereits vorgemacht, dabei aber auch immer eine individuelle Note hinzugefügt. Wenn das Südstaaten-Quartett tonnenschwere Grobmotoriker-Riffs raushaut, klingt es, als wäre Schreihals Josh Scogin neidisch auf den Erfolg seiner alten Band. Wenn sie punkig drauflosholzen, könnte man auch ein Album von EVERY TIME I DIE einlegen. Und wenn gar nix mehr geht, dann geht immer noch CONVERGE. Wer braucht also noch THE CHARIOT? Schwierige Frage. Schließlich fand ich die „Unsung“-EP auch noch recht cool. Da klang die Band aber auch noch deutlich kompakter, fetter und irgendwie auch wahnsinniger. Das neue Album schafft es nicht, die Power zu erzeugen, für die solche Musik steht. „The Fiancée“ ist zu zerfahren, es fehlt an Charme, an einer klaren Aussage und Identität. Schade, ich habe mehr erwartet.