Within Temptation - Hydra Tipp

Within Temptation - Hydra
Wow! Mit ihrem sechsten Album haben sich WITHIN TEMPTATION selbst übertroffen. Das durchweg gelungene Songwriting mit wundervollen Melodien und Killer-Refrains, die großartige Verschmelzung von symphonischem Metal, Pop und klassischen Elementen, eine grandiose Auswahl von Gastsängern, die teils ungewohnte, aber starke Akzente setzen: “Hydra” zeigt die Holländer in Bestform.

Dabei dürfte “Hydra” sogar für noch mehr Gesprächsstoff sorgen als der nicht unumstrittene, modern ausgerichtete Vorgänger “The Unforgiving”. Das liegt vor allem an dem Namen eines Gastsängers: XZIBIT. Was zum Teufel, so werden sich viele eingefleischte Fans fragen, hat ein Rapper auf einem WITHIN TEMPTATION-Album zu suchen?! Ich gebe zu: Das war auch mein erster Gedanke – bis ich “And We Run” zum ersten Mal gehört habe. XZIBITs dunkle, prägnante Stimme macht den mit einem Mega-Chorus gesegneten Track zu etwas Einmaligem. Moderner Gothic Metal trifft auf Rap – und es funktioniert!

Wie auch alle anderen Kollaborationen prächtig gelingen: Der packende Ohrwurm “Dangerous” mit einem clean singenden Howard Jones (ex-KILLSWITCH ENGAGE). Oder die wunderschöne Ballade “Whole World Is Watching” mit SOUL ALYSUM-Sänger David Primer. Oder “Paradise (What About Us?)”, das bereits bekannte Duett mit Tarja Turunen, die trotz ihrer klassischen Gesangsausbildung jedoch nicht so leidenschaftlich und variabel klingt wie Sharon Den Adel.

Die restlichen Tracks ohne Gastperformances sind nicht weniger hörenswert. Du hätten wir zum einen den fantastischen Album-Opener “Let Us Burn”, der auf unnachahmliche WITHIN TEMPTATION all das auf den Punkt bringt, wofür die Holländer stehen: Power Metal, Gothic Metal, ein bisschen Pop, mal dezente, mal opulente Orchestrierungen, großartige Hooks und die fantastische Stimme von Sharon Den Adel. Mit dem treibenden “Silver Moonlight” und “Tell Me Why” wagen WITHIN TEMPTATION bei aller Experimentierfreude und Abwechslungsreichtum sogar einen Schritt zurück zu den Anfangsjahren: Growls im Refrain hat man von den Holländern schon länger nicht mehr gehört. Und was wäre die Band ohne eine einschmeichelnde (Halb-)Ballade wie “Edge Of The World”?

Da darf einem schon angst und bange werden, denn man muss sich fragen, wie die Holländer eine solche Killer-Scheibe noch toppen wollen.

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