Rise Against - The Black Market

Rise Against - The Black Market
RISE AGAINST präsentieren auf ihrem siebten Longplayer teils gewohnte Kost mit ein paar Überraschungen. "The Black Market" stellt allerdings nicht in der häufig gehörten Weise politische und gesellschaftliche Missstände an den Pranger, zumindest nicht in gewohnter Quantität.

Allerdings ist es ja auch nicht so, dass RISE AGAINST nur politische Songs schrieben. Auch ein Teil der älteren Songs beschäftigt sich mit dem Leben und mit den Gedanken, die sich jeder hin und wieder macht. Hierauf liegt auch auf "The Black Market" etwas stärker der Focus. Der vorab veröffentliche Song "I Don´t Want To Be Here Anymore" spricht hier schon eine deutliche Sprache, aber diejenigen, die den Song noch nicht gehört haben und sich nun wegen des Titels Sorgen machen, kann ich beruhigen. Allem Anschein nach handelt es sich nicht um Gedanken des Frontmanns Tim McIlrath, diese Welt vorzeitig zu verlassen, wie in einem Online Forum schon gemutmaßt wurde. Vielmehr wird hier das Gefühl beschrieben, zwischendurch einfach mal gewaltig die Schnauze voll zu haben und aus seinem gegenwärtigen Alltag ausbrechen zu wollen.

Auffällig ist, dass "The Black Market" wieder eine größere Bandbreite bietet, was den Einsatz der Stimme des Frontmanns angeht. Die Fans, die den Herren aus Chicago schon etwas länger die Treue halten, beklagen sich gern darüber, dass Tim zu viel singen und zu wenig schreien würde. Genau diese Leute sollten dem Album eine Chance geben, zumindest ein paar Songs könnten sie positiv überraschen.

Meine persönliche Überraschung, wie es gern mal mit Songs aus der zweiten Hälfte der Platte ist, sind "Methadone" und "Zero Visibility". Ersterer kommt zwar recht melodieverliebt, aber keineswegs lahm daher, "Zero Visibility" dagegen geht gut nach vorne und ich denke, wenn es der Song auf die Setlist der Shows im November diesen Jahres schafft, werden wir damit eine Menge Spaß haben. Die Fans der ruhigeren Klänge kommen im vorletzten Song auch noch auf ihre Kosten. Man muss sich allerdings "People Live Here" schon textlich zu Gemüte führen, um ihn schätzen zu können und um ihn nicht unbewusst mit dem Klassiker "Hero Of War" zu vergleichen, denn da kann der Song natürlich nur verlieren.

Tipps:
"Methadone"
"Zero Visibilty"
"Tragedy + Time"