The Smith Street Band - More Scared of You Than You Are of Me Tipp

The Smith Street Band - More Scared of You Than You Are of Me
    Punk / Indie

    Label: Uncle M
    VÖ: 07.04.17
    Bewertung:8/10

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So. Jetzt haben mich THE SMITH STREET BAND auch endlich gekriegt. Bisher kannte ich sie nur von der „Don't Fuck With Our Dreams“-EP von 2014, auf der mich lediglich der Titeltrack richtig begeistern konnte, und von einer Show auf dem Groezrock-Festival. Aber dieses Album – das vierte der Australier – packt mich von vorne bis hinten.

Allerdings muss man sagen, dass man mit dem Albumopener auch einfach alles richtig gemacht hat und THE SMITH STREET BAND dich ab da bereits in den Bann gezogen hat. Der Song ist schon absolut grandios. Dynamik, Melodik, Sound, Harmonien und Struktur: bei diesem Song zwischen Indie und Punk passt einfach alles. Selbst wenn er etwas gehetzt Gitarrenriffs mitsingt und streckenweise klingt, wie auf einem Live-Konzert, vergrößert das nur den Charme der Band.

Überhaupt ist „Charme“ eine große Stärke der Band. Hier werden nämlich viele Geschichten aus einem anscheinend bewegten Leben erzählt – welches in den letzten Jahren ja auch überall auf der Welt stattfand. Aber wie sangen sie 2014 noch? „We are driving aroud, singing songs about driving around and singing songs“ – irgendwie findet sich dieses Motto hier auch wieder.

Vielleicht habe ich deswegen auch mal „Folkpunk“ als Bezeichnung für diese Band gelesen. Es handelt sich beim Fronter nämlich über einen echten Geschichtenerzähler, der hier jede Menge Text auf melodische Indie-Punk-Songs (manchmal mit leichtem 90er Touch) unterbringt und über seine Erlebnisse mit der Welt, Existenzangst und Liebe berichtet. Die Akkorde sind nicht sonderlich außergewöhnlich aber sehr fluffig und gut arrangiert und die zweite Gitarre hat eigentlich immer etwas zu erzählen, während sich das Schlagzeug zwischendurch immer wieder unerwartet in ziemliche Rage steigert. Aber sie können eben auch ganz leise – und steigern das dann ganz gerne. „One day there'll be a song about you“ können sie so zum Beispiel ewig lange steigern, bis sie einfach explodieren und so klingen, als wollten sie sich selbst überholen.

Überhaupt lebt das Album von seiner Enrgie und der kratzbürstigen Produktion und diesem leichten Live-Feeling, wo nicht jede Note grade gesungen sein muss, solange sie nur mit Emotionen rüberkommt. Und unter diesem Aspekt klingt „More Scared Of You Than You Are Of Me“ absolut wie aus einem Guss. So ist z.B. auch der Titelsong ein absoluter Ohrwurm. Dazu kommen dann noch Gäste, ein Chor, eine Frauenstimme undundund. Mit anderen Worten: dieses Album ist absolut kurzweilig, voller Geschichten, cleanen Gitarren und verzerten Explosionen. Wie gesagt: mich haben sie jetzt!