Firebird - Double Diamond Tipp


firebird-doublediamond


Stil (Spielzeit): Hard Rock, Blues Rock, Heavy Metal (35:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Rise Above Records (11.03.2011)
Bewertung: 8,5/10
Link: www.myspace.com/firebirdblues


Kurz zusammengefasst: Gitarrist Bill Steer, Gründungsmitglied von CARCASS und ehemaliges Mitglied von NAPALM DEATH, spielt gemeinsam mit Ludwig Witt, Schlagzeuger von SPIRITUAL BEGGARS und Drumroadie meiner Lieblingsband OPETH, bei FIREBIRD astreinen Siebziger-Blues-Rock. Und das seit zwölf Jahren. Warum zur Hölle habe ich bisher noch nie etwas davon gewusst?!

Das Fiese daran ist, dass es wirklich viel aufzuholen gibt. Fünf Alben haben FIREBIRD vor „Double Diamond“ schon herausgebracht – und wenn alle so gut sind wie das vorliegende sechste Album, steht mir ein monumentaler Blues-Marathon ins Haus.
„Double Diamond“ ist eines dieser Alben, die beim ersten Hören zünden und einen trotzdem ewig nicht loslassen. Der Promodownload war schon zwei Monate vor dem Veröffentlichungstermin verfügbar, und trotz zahlreicher Verpflichtungen rotierte das Album bei mir mindestens jeden zweiten Tag.

Der Opener „Soul Saviour“ erinnert mit seinem entspannten Palm-Mute-Riff an die Sologeschichten von Don Felder, von Witt unterlegt mit einem schweren Stakkato-Groove. Steer ist trotz arg begrenzten Stimmumfangs ein toller Sänger – seine heisere Eineinhalboktavenstimme passt perfekt zur lässigen Atmosphäre.
Songs wie das treibende „Ruined“ oder die Powerballade „Farewell“ beweisen, wie trotz des durch die Triobesetzung aufgezwungenen Minimalismus' Durchschlagskraft erreicht werden kann. „A Wing And A Prayer“ ist ein Paradebeispiel für geschicktes Songwriting – ein zackig schnelles Gniedelriff bestimmt den Song, an den Gesangsstellen hingegen erklingen simple Akkorde. Eine mörderisch groovende Lehrstunde für ambitionierte Bluesgitarristen und darüber hinaus vor allem ein geiler Song.
„Arabesque“ und „Pantomime“ bleiben nicht nur durch die Riffs, sondern auch den Gesang im Gedächtnis. Erstgenannter wartet außerdem mit einem tollen Solo auf.

Schade, dass „Double Diamond“ nur 36 Minuten lang ist. Statt zehn hätten es auch gut und gern zwanzig Songs sein können! Langweilig ist hier nicht mal der Bruchteil einer Sekunde. Bill Steer darf sich ab sofort „Idol“ nennen.

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