Lynch Mob - Smoke And Mirrors Tipp


lynch_mob_-_smoke_and_mirrors

Stil (Spielzeit): Hard Rock (59:59)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Frontiers Records / Soulfood Music (18.09.09)
Bewertung: 9,5/10

Link: http://www.myspace.com/georgelynch  


17(!) Jahre nach ihrem fantastischen Debütalbum „Wicked Sensation", und nach der Trennung nach der gleichnamigen Tour sind Sänger Oni Logan und Gitarrengott George Lynch wieder unter dem Namen LYNCH MOB vereint.
Zusammen mit Marco Mendoza (THIN LIZZY, TED NUGENT) am Bass und Drummer Scott Coogan (BRIDES OF DESTRUCTION, ACE FREHLEY) haben sie für „Smoke And Mirrors" 13 neue Songs eingespielt, zu denen Gerorge Lynch in der beiliegenden Presseerklärung sagte: „Smoke And Mirrors, is the record we should have put out as a follow up to „Wicked Sensation"... better late then never i guess".

Und ich kann ihm da nur 100% zustimmen.

Bereits beim Opener „21st Century Man" fühlte ich mich an den Moment erinnert, als ich damals „Wicked Sensation" zum ersten mal in meinem Player rotieren ließ. Obwohl sich George Lynch bis zu seinem ersten Solo vornehm zurück hält, erkennt man seinen Stil sofort wieder. Mit so einem fetten Hard Rocker kann man schon mal schön ein Album eröffnen.
Der Titeltrack „Smoke And Mirrors" ist ruhiger, bluesiger, mit viel akustischen Gitarren, aber immer noch unverkennbar LYNCH MOB, denn im Refrain geht der Song mächtig ab. Und alle, die meinen die Gitarre zu beherrschen, können sich ja gerne mal an diesem Solo versuchen.
Entspannten Hard Rock vom Feinsten bietet auch „Lucky Man", wobei hier Oni Logan zum ersten Mal richtig zum Zug kommt, und stimmlich das volle Brett gibt.

„My Kind Of Healer" hätte auf „Wicked Sensation" nicht besser oder anders geklungen, wobei auch hier eine gute Brise Blues in den Song eingebaut wurde. George Lynch, dem ja immer nachgesagt wird, dass er ein Selbstdarsteller der gehobenen Klasse sein soll, und mächtig zickig werden soll, wenn er mal nicht im Mittelpunkt steht, hält sich während der Songs bis auf die Soli ungewohnt zurück. Die haben es aber bei fast jedem Track in sich. Ich war schon zu „Wicked"-Zeiten total beeindruckt von seinem Spiel, und das hat sich auch mit „Smoke And Mirrors" nicht geändert. George Lynch erkennt man immer sofort, allerspätestens beim Solo, denn einfaches 08/15 Gedudel gibt es bei ihm definitiv nicht.

Das basslastige „Time Keepers" grooved richtig gut, wobei sich der Gesang von Oni hier ziemlich spacig anhört. Trotzdem, oder gerade deshalb sticht der Song besonders hervor. „Revolution Heros" zeigt dann den George Lynch, von dem ich vorhin schon geschrieben habe, denn der Song ist einzig und allein Gitarre, Gitarre, Gitarre. Schön, dass er sich danach bei dem fast schon düsteren Groover „Let The Music Be Your Master" wieder etwas herunter fährt. LYNNCH MOB a la 1992 bekommt der Hörer dann wieder bei „The Phacist" zu hören, denn der Song hätte auch von den Rehearsals zu „Wicked Sensation" übrig geblieben sein können.
„Where Do You Sleep Tonight" ist im Midtempo Bereich angesiedelt und strotzt wieder vor Blueselementen. Und ganz nebenbei strotzt Oni Logan hier wieder mit seinem außergewöhnlichen Organ.
„Madly Backwards" klingt da schon fast wieder total einfach gestrickt.

Aber auch bei der Reihenfolge der Songs scheint sich die Band Gedanken gemacht zu haben, denn egal ob es mal schneller, mal bluesiger oder auch ruhiger zur Sache geht, der Spannungsbogen des Albums bleibt immer ganz weit oben und fällt nie wirklich ab. Daher wundert es mich nicht, dass nach dem eher simplen Song mit „We Will Remain" wieder ein Kracher kommt, bei dem es einem schwer fällt, ruhig sitzen zu bleiben. Und was für ein geiles Solo lässt der Mann denn da wieder vom Stapel?

„Before I Close My Eyes" klingt vom Titel her düster, ist er aber ganz und gar nicht, sondern eher ein toller Lovesong, der beweist, dass es nicht immer nur Balladen sein müssen, die sich mit diesem Thema beschäftigen. „Mansions In The Sky" ist der Bonus Track, der auf der Limited Edition vorhanden sein wird, und er ist es auch voll Wert, nicht lange zu warten, sondern das Album in genau der Version zu erstehen.

Fazit: LYNCH MOB sind wieder zurück, und spielen Hard Rock vom Feinsten. Wer George Lynchs Gitarrenspiel und den Gesang von Oni Logan damals schon mochte, wird an „Smoke And Mirrors" nicht vorbeikommen. Für mich jetzt schon eines der Highlights in 2009.

 

 

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