Geschrieben von Mittwoch, 27 März 2019 16:53

Gitarren-Effekte selbst bauen mit KIND KAPUTT – Mein verrücktes Hobby #4

In unserer Rubrik "Mein verrücktes Hobby" stellen wir Euch Künstler vor, die sich innerhalb – oder auch außerhalb – ihrer Band mit einer ungewöhnlichen Tätigkeit beliebt machen. Für die vierte Ausgabe der Reihe hat die Post-Hardcore-Band KIND KAPUTT ihren Gitarristen Conna ins Rennen geschickt, der in seiner Freizeit Gitarren-Effektpedale für sich und seine Kumpels baut.

"Hallo! Ich bin Conna und knechte die Gitarre bei Kind Kaputt. Als ich mit dem Musizieren in Bands anfing, machte ich mir über alles mögliche Gedanken, nur nicht über Sound. Doch das hat sich mit Kind Kaputt geändert. Ich nahm mir damals vor, ein Pedalboard zusammenzubasteln. Gute Pedale sind teuer, aber ich bin broke af. Was also tun? Ich habe mir die Frage gestellt, ob man Effekt-Pedale für die Gitarre nicht auch einfach selbst bauen kann. Die Antwort: Ja, man kann es. Und hier sind wir auch schon bei meinem Hobby.
Ich baue Effekt-Pedale.

Effektpedale im Eigenbau: "Wie Lego mit Lötkolben für Erwachsene"

In erster Linie ging es mir darum, ein bisschen Geld zu sparen bzw. nicht das Risiko einzugehen, auf der Sound-Suche viel Geld für etwas auszugeben, was am Ende vielleicht gar nicht passt. Es gibt Effekt-Arten, die sich für den DIY-Approach besser eignen, als andere. Im Grunde ist alles, was mit Zerren und Boosten zu tun hat, total simpel nachzubauen. Falls ihr euch jetzt fragt, ob ich Elektrotechniker bin: Nein, ich habe von Elektrotechnik echt sehr wenig Ahnung. Ich nutze lediglich Bausätze, die man beschriftet und vorsortiert im Internet bestellen kann. Für mich ist das ein bisschen wie Lego mit Lötkolben für Erwachsene.

Für jeden Widerstand und Kondensator gibt es jeweils zwei Löcher in der Platine. Wenn man der Anleitung folgt, sind irgendwann alle Löcher zugelötet und das Pedal ist bereit für die Inbetriebnahme (sofern man keine Fehler gemacht hat). Auf diese Weise habe ich mir, unserem Sänger Johannes und ein paar anderen Kumpels diverse Overdrive-, Distortion- und Fuzz-Klone zusammengelötet.

Das Löten hat fast schon etwas Meditatives. Das liegt aber vielleicht auch an den ganzen Löt-Dämpfen, die ich dabei einatme. Jedenfalls gibt es nichts Befriedigenderes, als erfolgreich einen neuen Zerrer zusammen zu bauen und das erste Mal zu spielen.

Overdrive, Distortion, Fuzz – Im Sound so gut wie die Großen

Was den Klang anbetrifft, wollte ich den großen Klassikern, wie dem grünen Overdrive aus Japan oder der schwarzen Ratte, auf den Grund gehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Bausätze nahezu identisch zu den Originalen klingen, weshalb sie seitdem auch feste Bestandteile meines Boards sind. Neben solchen, ich nenne sie mal „ernst gemeinten“ Bausätzen habe ich mich auch an verrücktes Zeug, wie das Go-to-Fuzz eines Matthew Bellamy gewagt, was für einen Bausatz nicht nur echt gut klingt, sondern auch sehr viel günstiger als das Original ist.

Liebe Leserinnen und Leser vom BurnYourEars, ich entschuldige mich für den Nerd-Talk. Den GitarristInnen unter euch spreche ich aber eine klare Empfehlung aus, eure Löt-Künste aufzufrischen und neue Sounds auszuprobieren."

KIND KAPUTT haben am 22. März ihr Debütalbum "Zerfall" veröffentlicht. 

KIND KAPUTT TOUR 2019

23.03. Leipzig - Kulturlounge
09.05. Nürnberg - Luise The Cultfactory
10.05. Darmstadt - Oettinger Villa
12.05. Saarbrücken - Garage

15.05. Berlin - Cassiopeia

16.05. Hamburg - Astra Stube
17.05. Oldenburg - Umbaubar
18.05. Rostock - Peter Weiss Haus
19.05 Jena - Cafe Wagner

22.05. Frankfurt - Ponyhof
24.05. Köln - Stereo Wonderland
25.05. Algermissen - Gänserock Festival
26.05. Kassel - K19

KIND KAPUTT Homepage 

Dieser Beitrag wurde gefeatured von Uncle M Music

Kennst Du Künstler, die ebenfalls ein außergewöhnliches Hobby neben ihrer Musik haben? Schreib uns gerne dazu an und wir schauen, ob wir sie ebenfalls in unserer Rubrik vorstellen.