All That Remains - For We Are Many

all_that_remains_many

Stil (Spielzeit): Metalcore (40:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Prosthetic Rec. (12.10.10)
Bewertung: 6/10
Link:   http://www.allthatremainsonline.com/                           http://www.myspace.com/allthatremains

ALL THAT REMAINS melden sich 2010 mit ihrem nunmehr fünften Studioalbum "For We Are Many" zurück. Einmal mehr wurde das Werk von Adam Dutkiewicz, dem verrückten Gitarrenclown von KILLSWITCH ENGAGE, produziert. Da kann man natürlich einiges erwarten und wird auch (zumindest was die saftige Produktion angeht) nicht ansatzweise enttäuscht.
Ein fett produziertes Album sagt aber gar nichts über die Qualität der Songs aus. Man erwartet wie gewohnt sehr emotionalen Metalcore. Harte Gitarren, treibende Drums, gepaart mit Kreischgesang und aufgepeppt mit emotionalen Cleanvocals. Nach kurzem Intro geht es auch gleich mit einem ordentlichen Brett, dem Titeltrack, los. Wieder einmal setzt die Band aus Springfield, Massachusetts auf eingängige und doppelläufige Melodien, die mit groovenden Riffs untermalt werden. Einmal mehr springt das Schlagzeugspiel zwischen Blastbeats und treibendem Spiel hin und her. Die Strophe wird gekreischt und zum Refrain hin wird clean gesungen. Weiter geht's mit ‚The Last Time' und ‚Some Of The People, All Of The Time'. Tja, und was soll ich sagen, danach wird es irgendwie einseitig und langweilig.

Die Abwechslung zwischen den Cleanvocals und dem Kreischgesang, die auf den Vorgängeralben noch interessant wirkte, wiederholt sich mittlerweile zu oft und offensichtlich. Das hat zur Folge, dass die Cleanvocals mittlerweile dominieren und in den Vordergrund gerutscht sind. Man möchte fast meinem, ALL THAT REMAINS haben sich mittlerweile einer Art Emo-Metalcore verschrieben. Vorbei scheinen auch die aggressiven Zeiten der Band. Auf älteren Scheiben hat die Band einen perfekten Spagat zwischen Emotionen und Aggressivität hinbekommen. Auf „For We Are Many" weicht diese Aggressivität aber beinah völlig und wurde durch softere Töne ersetzt.

Im Endeffekt liefern ALL THAT REMAINS ein durchweg großartig produziertes Werk ab, und auch bezüglich ihres musikalischen Könnens kann man den Musikern nichts Negatives unterstellen. Die Harmonien passen, es groovt und die Melodien flutschen auch nur so. Ich persönlich finde es aber schade, dass das Quintett weicher oder einfach emotionaler geworden ist. Für mich klingt diese Scheibe nicht mehr nach der Band, die ich in Erinnerung habe.