Holding Sand - On Sleepless Nights EP



Stil (Spielzeit):
Melodischer Hardcore, NuMetal (17:09)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2010)
Bewertung: knappe 6/10

Link: MySpace

HOLDING SAND aus Frankreich machen es mir ganz schön schwer. Ich möchte sie wirklich gut finden, komme aber nicht darum herum, den Finger in die Wunde zu legen: das Drumming ist unsagbar langweilig.

Zwar hält der Schlagzeuger die Becken immer schön am Plärren, aber dafür passiert ansonsten so gut wie gar nichts in seinem Spiel. Und so betrügen sich die vier Herren und die Dame am Bass selber um die Dynamik, die ihr Sänger eigentlich verspricht. Der ist nämlich der Höhepunkt in dieser Mixtur aus melodischem Hardcore und Alternative Metal aus den 90igern. Die Produktion unterstützt diesen NuMetal-Aspekt auch ein wenig, und das Songwriting ist leider ein wenig statisch. Aber wie gesagt, der Sänger reißt mit seinem Organ alles wieder raus (und erinnert mich etwas an eine nicht emo-mäßige Version von THE BLACKOUT).

Das schicke Digi-Pack kommt in dickem Sound daher und macht auf dicke Hose. Teilweise können es HOLDING SAND sich auch leisten, da sie schon einiges an Druck aufbauen – umso mehr ärgert es mich, dass der Schlagzeuger hier einen Elfmeter nach dem anderen verschießt und einfach seine Chancen absolut ungenutzt lässt. Kann ich dafür jetzt noch sechs Punkte geben? Müsste ich nicht wesentlich strenger mit diesem Zweitwerk der Franzosen sein? Ist die Unbeweglichkeit im Songwriting und im Drumming nicht Grund genug, sie zu verreißen? Vermutlich ja – aber wie gesagt, der Gesang trifft mich genau zwischen den Augen und verhilft den Songs tatsächlich in einigen Fällen zu richtigem Hymnencharakter!

Ok, die schicke Verpackung, der DIY-Aspekt und der überspringende Funke lassen mich jetzt mal mein Kritiker-Herz vergessen und ein Auge zudrücken. Und jetzt ganz unter uns, Jungs: gestaltet euer Songwriting ausgefuchster und bezahlt eurem Drummer Unterricht! Und dann geht's aber mal so richtig los!