Link: http://www.myspace.com/entrailsreborn
Eigentlich reicht schon ein kurzer Blick auf das Cover - speziell auf den Bandschriftzug - um zu erahnen, was einen mit dieser Platte erwartet. Groovender 90er Jahre Oldschool Deathmetal, made in Schweden. So sehr erinnert der Bandschriftzug an ENTOMBED. Abgesehen davon haben die Schweden allerdings eine mehr als verrückte Bandbiografie. Das erste Lebenszeichen der Band erklang schon 1991. Danach spielte man einige Konzerte zusammen und nahm sogar einige Demosongs auf, die auf Grund der unglaublich schlechten Produktion jedoch nie die Öffentlichkeit erreichten. Nach diesen schlechten Studioerfahrungen und einem einzigen Gig verloren alle Beteiligten das Interesse an der Band. So beschlossen alle Mitglieder 1989, die Band erst einmal auf Eis zu legen und sich anderen Tätigkeiten zu widmen. In der Zwischenzeit kam der schwedische Deathmetal zu Ruhm und Ehre.
Und jetzt 2009, stieß Jimmy Lundqvist, der Kopf der ehemaligen Band, beim Bau seines eigenen Studios auf das mittlerweile zehn Jahre alte Material. Aus Nostalgie hörte er sich den Kram an und entschloss sich danach, einige Demosongs neu aufzunehmen. Nach den ersten Aufnahmen fand er in Mathias Nilsson und Jocke Svensson zwei weitere Mitstreiter. Am Schlagzeug hilft Adde Mitroulis mittlerweile aus. Und somit sind ENTRAILS neu geboren.
Was erwartet einen also auf dem Longplayer? Langsam groovender, schwedischer Oldschool Deathmetal. Es rumpelt, es groovt, es knallt und dann und wann flitzt auch mal ein Solo vorbei. Es wird gegrunzt, dass es nur so eine Freude ist, und auch die Texte sind nicht ohne, wie der Titel des Albums ja vermuten lässt. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, haben sich ENTRAILS Dan Swanö als Produzenten mit ins Boot geholt.
Irgendwie kommt einem das alles sehr verrückt vor. Wäre diese Scheibe vor 15 Jahren erschienen, hätten auch ENTRAILS den Deathmetal-Sternenhimmel erobern können und würden jetzt bestimmt zu den ganz Großen gehören. Aber Pustekuchen. Die Scheibe strotzt nur so vor Nostalgie, und das liegt unweigerlich am Sound. Kein Hightech, hier ist die ganz alte Schule.
Stil (Spielzeit): Deathmetal (44:32)
Label/Vertrieb (VÖ): FDA Rekotz (10.06.10)
Bewertung: 6,5/10
