Nightrage - Insidious Tipp

nighrrage insid

Stil (Spielzeit):
Melodic Death (53:09)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (23.09.11)
Bewertung: 8,5/ 10

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Nachdem „Wearing A Martyrs Crown" von vor zwei Jahren bereits ein ziemliches Brett war, legen NIGHTRAGE jetzt die absolute Vollbedienung ab: „Insidious" ist ein absolutes Meisterwerk, wenn es um melodischen Deathmetal geht und müsste die Musiker-Kollegen das Fürchten lehren!

Das Album beginnt direkt mit einem absoluten Hit, der Geschwindigkeit und Melodie so dermaßen gut verbindet, dass man schon fast von poppigen Ansätzen sprechen möchte; so dermaßen rund hat man das Songwriting nicht oft gehört. Auch der Part mit den Cleanvocals und dem Gitarrensolo ist einfach nur episch. Wow, da haben sich die Skandinavier wirklich einen großen Schritt nach vorne bewegt.

Überhaupt ist der melodische Anteil im Songwriting gestiegen, wird aber von der Rhythmusfraktion von genug Härte konterkariert, um nicht falsch verstanden werden zu können. „Hymnisch" ist da der Begriff der Wahl. Und die ab und zu auftretenden Parts mit cleanen Gitarren und inbrünstigen Cleanvocals (positiver Pathos!) passen da auch ziemlich gut ins Bild: sie bringen Dynamik und Abwechslung in die Songs und verleihen ihnen Größe.

Auch ist die Produktion mal wieder ziemlich fett ausgefallen und man merkt, dass „Insidious" ein Monster von einem Album ist. Die typischen Göteborg-Sounds werden mit ein wenig Thrash angereichert und ab und zu auch schon etwas auf „rockig" getrimmt und reißen somit die geballten Fäuste des Hörers in die Luft. Technisch steht das Quintett ja sowieso über jedem Zweifel, und so haben Technikfetischisten auch noch ihre Freunde an einem Songwriting, welches ansonsten nicht auf die Befriedigung der einzelnen Mitglieder angelegt ist, sondern die Songs ganz klar in den Vordergrund stellt.

„Insidious" müsste ein Donnerschlag in der Szene werden, da man sich seinen Songs kaum entziehen kann. Ziemlich in your face, voller Melodie und großer Gesten brettern die Metaller los und hinterlassen nur verbrannte Erde. Eine große Steigerung zum bereits sehr guten Vorgänger mit Songs, die trotz aller Härter eingängig wie sonst was sind. Für mich eines der Genrehighlight des Jahres bisher!