Axel Rudi Pell - The Ballads IV

axel rudi pell ballads iv

Stil (Spielzeit): Melodic Rock/Metal (57:01)
Label/Vertrieb (VÖ): SPV/Steamhammer (23.09.11)
Bewertung: Keine Bewertung

axel-rudi-pell.de

Kaum ein Künstler liefert so beständig Qualitätsarbeit ab wie AXEL RUDI PELL. Der Wattenscheider Gitarrist kann mit Johnny Gioeli, Ferdy Doernberg, Volker Krawczak und Mike Terrana seit vielen Jahren auf eine hochqualitative Band zurück greifen und veröffentlicht stets gute Alben. So sieht es auch bei "The Ballads IV" aus, wie der Titel schon sagt die vierte Sammlung an Balladen und ruhigen Songs mit Material der Alben seit "Mystica" (2006).

Über Sinn oder Unsinn einer solchen Compilation lässt sich trefflich streiten, eins steht aber fest: Der Blondschopf komponiert mit seiner Band seit jeher Gänsehaut-Balladen, die es wert sind, gesammelt angehört zu werden und sich auch vortrefflich für kuschelige Stunden zu zweit eignen. Eigentlich war es aber der Tod von Ronnie James Dio, der Pell dazu verleitet hat, erneut eine Balladensammlung zu veröffentlichen. So ist es auch konsequent, dass AXEL RUDI PELL aus dem DIO-Klassiker "Holy Diver" eine einfühlsame, von Johnny Gioeli wunderschön vorgetragene Ballade gemacht haben, die mit dem straighten Rocksong nicht mehr viel zu tun hat, aber eine sehr persönliche und hörenswerte Hommage an den kleinen Mann mit der großen Stimme darstellt. Der LEONARD COHEN-Klassiker "Hallelujah" ist der zweite neue Song auf "The Ballads IV" und hält sich dichter am Original als die DIO-Verbeugung. Gut umgesetzt, aber auch etwas zu vorhersehbar. Die PAIN OF SALVATION-Coverversion klingt im direkten Vergleich ein gutes Stück beeindruckender und mächtiger. Der dritte neue Song, "Where The Wild Waters Flow", ist eine typische AXEL RUDI PELL-Schmonzette mit mächtig Bombast und einem ergreifenden Chorus. Danach werden die wichtigsten (Halb-)Balladen seit "The Ballads III" abgehandelt, unter anderem das knapp zehnminütige, epische "The Curse Of The Damned", das mutige und gute PHIL COLLINS-Cover "In The Air Tonight", die Lagerfeuer-Version von "Love Gun", "Like A Child Again" und "Touching My Soul".

Bis auf die drei zuerst genannten Songs also nichts Neues, aber altbewährtes, gutes Material. Ob man das Album, das mit ARP-typischem Cover und Artwork präsentiert wird, nun wegen drei neuer Tracks benötigt, sei einmal dahin gestellt. Zumindest sind "Where The Wild Waters Flow". "Holy Diver" und auch "Hallelujah" definitiv hörenswert. Wer eher auf die ruhigen Stücke des Quintetts steht, ist mit "The Ballads IV" gut bedient, wem es nur um die neuen Nummern geht, schaut wie so oft ein wenig in die Röhre...