Stormwarrior - Heading Northe




Stil (Spielzeit): Power Metal (45:22)

Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard1 / Soulfood Music (29.02.08)

Bewertung: 9/10

Link: http://www.stormwarrior.de

Als STORMWARRIOR im Jahr 2002 mit ihrem selbstbetitelten Debüt auf der Bildfläche erschienen, schlugen sie ein wie ein Bombe und wurden von den Medien als legitime Nachfolger von HELLOWEEN zur Kai Hansen Ära gefeiert. 
Der EP „Heavy Metal Fire“ aus dem Jahr 2003 folgte ein Jahr später der Longplayer „Northern Rage“, mit dem sie diese Einschätzung eindrucksvoll unterstrichen. Anscheinende hatten sie auch Kai Hansen mit ihrem Sound überzeugt, denn der lud sie kurzerhand ein, seine Band GAMMA RAY auf deren erfolgreichen Japan Tour zu supporten. Anschließend schlugen die Einladungen zu den größten Festivals Europas nur so in den Briefkasten der Band ein, und sie rockten das WACKEN OPEN AIR Festival, das BLOODSTOCK Festival in den UK, das EARTHSHAKER Festival sowie MANOWAR’S MAGIC CIRCLE Festival. 

Mit dem vorliegenden Album „Heading Northe“ treten STROMWARRIOR nun endgültig die Tür ein, in die sie mit ihren ersten beiden Alben bereits den Fuß stellten. Elf Power Metal Songs der wirklich gehobenen Klasse haben Lars Ramcke (Vocals & Guitar), Alex Guth (Guitar), Falko Reshöft (Drums) und Yenz Leonhardt (Bass) in den Thunderhall Studios unter der Oberaufsicht von Piet Sielck (SAVAGE CIRCUS, IRON SAVIOR) eingespielt. Sägende Gitarren, treibende Doublebass Attacken und der hohe, kräftige Gesang von Lars vermischen sich in jedem einzelnen Song mit den eingängigen Melodien, die einem die Songs förmlich im Schädel fest brennen. 
Inhaltlich halten STORMWARRIOR an den Themen der nordischen Mythologie fest, wie sich unschwer an Song-Titeln wie „Ragnarök“, den Intro- und Outro Titeln „And The Horde Calleth For Oden“ und „ And The Vallkries Ride“ erkennen lässt. Und auch wenn nicht direkt darauf hingewiesen wird, kann man sich bei „Heading Northe“, „Lion Of The Northe“ oder auch „Into The Battle“ sofort denken, wo hier Thors Hammer hängt. 
Was mir vor allem unglaublich auf „Heading Northe“ gefallen hat, ist die Gitarrenarbeit von Lars und Alex, die sich zum Teil atemberaubende Duelle liefern, oder wie zum Beispiel bei „Metal Legacy“ den Song mit einem Hammer-Lick einleiten. Diese hohe Qualität zieht sich durch die ganze Scheibe, und hat mich ein ums andere Mal beeindruckt. 
Vor allem die beiden Soli in „The Holy Cross“ blasen einen förmlich weg. Wer’s nicht glaubt, sollte sich diesen Track oder auch das ebenso geniale „Iron Gods“ mal anhören. 

Wenn es überhaupt Sinn macht, Anspieltipps zu benennen, dann sind es diese beiden Songs, obwohl ich das ganze Album durchweg bombastisch finde, was vielleicht auch mit daran liegen mag, dass ich zu Kai Hansen Zeiten ein wahrer HELLOWEEN Maniac war. 
Aber ich denke, auch ohne diese Querverweise würde die Bewertung der Scheibe nicht niedriger ausfallen, den STORMWARRIOR bringen zum Glück genug Eigenständigkeit mit, um darauf nicht bauen zu müssen. Elf solche Songs schüttelt ein Band normalerweise nicht mal eben so für nur ein Album aus dem Ärmel, wenn nicht unheimlich viel Potential dahinter stecken würde. 

Mit „Heading Northe“ hängen STORMWARRIOR die Messlatte für sich und ihre Genre-Kollegen verdammt hoch. Fans von alten HELLOWEEN Songs oder von nordisch angehauchten, musikalisch hochklassig umgesetzten Power Metal kommen an dieser Scheibe nicht vorbei.