Threshold - Psychedelicatessen (Definitve Edition) (2CD)

threshold - psychedelicatessen

Stil (Spielzeit): Progressive Metal (66:43 + 51:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (07.09.12)
Bewertung: 8/10


Zeitgleich mit dem Debüt "Wounded Land" ist auch "Psychedelicatessen" in einer Definitive Edition erschienen. Das zweite Album der britischen Prog Metaller THRESHOLD wurde um eine Bonus CD ergänzt, die das komplette "Livedelica"-Minialbum und zwei Bonustracks enthält. Größter Unterschied zum Debüt sind die Vocals, denn statt Damian Wilson stand ein gewisser Glynn Morgan hinter dem Mikro.

Nicht nur wegen seiner zweiten Rückkehr zur Band im Jahre 2007 wird Wilson gerne als DER THRESHOLD-Sänger schlechthin bezeichnet. Doch Morgan machte seine Sache auf "Psychedelicatessen" mehr als gut und stand seinem Vorgänger in kaum etwas nach. Die wichtigste Neuerung im Vergleich zu "Wounded Land" war ohne Zweifel die härtere Ausrichtung, die sich bereits in dem Klassiker "Sunseeker" und "Devoted" bemerkbar macht. Zugleich beinhaltet der erstgenannte Opener die typischen THRESHOLD-Melodielinien, die auch in dem fantastischen "Into The Light" mit melancholischen Gitarren zu hören sind. Doch nicht nur fette Gitarren und eine allgemein wuchtige Produktion, die das Debüt trotz seiner musikalischen Qualität mit links aussticht, auch ruhige Momente in Form der (kurzen) Balladen "Unter The Sun" und "Lost" sowie das eingängige "Innocent", finden sich auf "Psychedelicatessen". Neben progressiven Longtracks sind auch einige Songs von kurzer und mittlerer Spielzeit enthalten. Als Boni auf dem regulären Album werden "Lost" (ursprünglich nur in Japan veröffentlicht) und eine von Morgan eingesungene Version des "Wounded Land"-Tracks "Intervention" gereicht, die sich allerdings schon auf dem InsideOut-Re-Release von 2001 befanden.

Spannender wird die "Definitive Edition" auf CD zwei. Die enthält nämlich nicht nur die komplette "Livedelica"-EP, sondern auch zwei exklusive Songs, die bisher nur in der von THRESHOLD in Eigenregie veröffentlichten "Paradox"-Box zu finden waren und ohrenscheinlich aus den Aufnahmesessions zu "Psychedelicatessen" stammen. Dabei handelt es sich um den straighten Metaller "Fist Of Tongues" und die wunderschöne Ballade "Half Way Home". Das Besondere an beiden Tracks: Sie wurden für ihre Veröffentlichung 2009 von Glynn Morgan komplett neu eingesungen. Und ganz nebenbei sind sie absolut fantastisch!

Wer als Hardcore-Fan den Re-Release von InsideOut (alleine durch den tollen Remix der Originalversion vorzuziehen), die Live-EP und die "Paradox"-Box bereits besitzt, kann sich diese "Definitive Edition" sparen. Wer das zweite Album oder Teile der Bonus CD noch nicht sein Eigen nennt und einen Prog Metal-Klassiker kennenlernen will, kommt um diese Scheibe nicht herum. Nicht nur das härter ausgerichtete Album an sich, auch diese vollgepackte Edition ist besser ausgefallen als das Debüt.