Senses Fail - Still Searching




Stil (Spielzeit): Screamo (40:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Vagrant / Pias (03.11.06)
Bewertung: 6/10 Mucke gut, Gesang schlecht
Link: http://www.sensesfail.com/
http://www.myspace.com/sensesfail
Tja, wie soll ich das sagen? Die Musik ist gut, aber der Gesang nervt ohne Ende.
Ich weiß zwar, das SENSES FAIL wahrscheinlich grade wegen ihres Gesangs relativ erfolgreich geworden sind (der Vorgänger „Let It Enfold You“ verkaufte sich mehr als 300.000 mal), aber ich mochte ihn auf den alten Platten nicht, mag ihn auf dieser nicht und kann nach dem Besuch einer SENSES FAIL-Show auf der Taste Of Chaos-Tour noch viel weniger verstehen, warum SF so erfolgreich sind. Denn eines muss ich mal feststellen: Buddy Nielsen kann nicht singen! Mal so gar nicht und jetzt komme mir bitte keiner damit, dass Emo-Sänger oft ein bisschen schief singen. Wir haben uns auf dem SF-Konzert die Zeit damit vertrieben, auf den nächsten schiefen Ton zu warten – uns war nie langweilig! Und der hat auch nicht einfach leicht daneben gelegen, sondern richtig krass falsch gesungen. Auf der DVD, die mit dieser CD zusammen kommt, sieht man alle Bandmitglieder ihre Sachen einspielen – nur beim Gesang wird das nur gaaaanz kurz gezeigt….
Aber OK, es wäre gemein die Band nur auf ihren unfähigen Sänger zu reduzieren, den die Musik kann sich wirklich sehen, bzw. hören lassen. Auch der neue Gitarrist  Heath Saraceno macht sich sehr gut im Bandgefüge (und singt live ohne Probleme die Stellen, die Buddy nicht mal im Traum schaffen würde), denn auf „Stil Searching“ zeigt sich die Band spielfreudig wie lange nicht mehr. Auf ihrem Vorgänger empfand ich viele der Songs ziemlich einfallslos, da sie immer wieder die gleichen Harmonien und Refrains benutzen. Das ist nun anders. Außerdem wurden die Metalcore-Elemente im Sound verstärkt. Und das klingt auch richtig klasse, wenn z.B. beim Titeltrack die Basedrum exakt mit dem Anschlag der Gitarren mitgeht oder mal ein dickes Rif auftaucht. Auch der Sound ist sehr druckvoll geworden. Manchmal scheinen sie sogar die Möglichkeiten eines guten Studios zuviel genutzt zu haben, da ab und zu ziemlich viele Spuren übereinander liegen und die Übersicht dabei etwas flöten geht.
Ich denke, ich sollte bei all der Kritik aber auch erwähnen, dass dem Sänger hier durchaus einige Ohrwürmer und große Refrains gelungen sind. Die werden dann auch gerne von der kompletten Band gesungen um das ganze entweder voller oder weniger schief wirken zu lassen. Beim Titeltrack, „Can`t Be Saved“, „Calling All Cars“ oder „Shark Attack“ zum Beispiel möchte man sofort mitsingen und der Band zu den Songs gratulieren. Aber die Band als solche macht ihren Job ja eh gut. Vor allem die Gitarren bringen viele Ideen rein und spielen unter Anderem zweistimmige Leadgitarren, was wirklich schön zu hören ist. Auch die Umsetzung des Albums mit dem gelungenem Artwork und einer Making Off-DVD macht sehr viel Freude. OK, dieses Album fügt dem Genre Screamo absolut nichts Neues hinzu, aber dafür hat es einige gute Songs, jede Menge gute Ideen und spielerische Klasse. Wäre da nur eben nicht der Gesang…