Voivod - Target Earth

Voivod - Target Earth
    experimenteller Thrash/Progressive Metal

    Label: Century Media
    VÖ: 18.01.2013
    Bewertung:7/10

    voivod.com


Mit ihrem von Industrial und Electro beeinflussten, progressiven Thrash Metal genießen VOIVOD eine Ausnahmestellung. Bereits seit 1982 sind die Kanadier aktiv, ihre Popularität bekam durch den zwischenzeitlichen Einstieg von ex-METALLICA-Bassist Jason Newsted einen Push. Einen Tiefpunkt erlebte die Band mit dem Tod von Gitarrist Denis "Piggy" D'Amour, der als früherer Hauptsongwriter dank seiner auf Festplatte gebannten Kompositionen auch nach seinem Tod Material für zwei weitere Alben ("Katorz" und "Infini") liefern konnte. Das mehrfach verschobene "Target Earth" stellt nun das erste Werk seit Piggys Tod dar, auf der keine Songidee des früheren Gitarristen mehr Verwendung findet.

Viel Thrash findet man auf "Target Earth" nicht. Die Basis der Songs ist eher Progressive Metal, wenn auch von der härteren Sorte. Das bedeutet natürlich, dass man sich auf die Scheibe konzentrieren und sie erfassen muss, aber das dürfte für Anhänger der Band nichts Neues sein. Und nein, so ganz stimmt der erste Satz dieses Absatzes ja auch nicht. Natürlich ist "Target Earth" thrashig, teils sogar etwas punkig. Und – wenn die Songs nicht komplex, verschachtelt und melancholisch sind – aggressiv und von feinen Melodien durchzogen. Und völlig abgedreht, wie "Kluskap O'Kom" mit seinem Intro beweist. Ein bisschen eintönig sind die Vocals von Snake, ansonsten kann man sich über Eintönigkeit oder fehlenden Abwechslungsreichtum definitiv nicht beschweren. Man muss sich eben nur die Zeit nehmen und sich intensiver als vielleicht gewohnt mit "Target Earth" beschäftigen, selbst wenn eine Nummer wie "Resistance" schon fast zu eingängig rockt.

VOIVOD-Anhänger werden die neue Scheibe eh auf dem Einkaufszettel stehen haben, und auch der Rest der Hörerschaft, der nur ein bisschen was mit experimentellem Metal anfangen kann, könnte Gefallen an "Target Earth" finden. Kein absolutes Meisterstück, aber ein starker Neuanfang mit eigenen Ideen und Riffs, auf die auch Piggy stolz sein könnte.