Jorn - Symphonic

Jorn - Symphonic
    Melodic/Symphonic Metal

    Label: Forntiers Records
    VÖ: 25.01.2013
    Bewertung:6/10

    Jorn Homepage


JORN LANDE als Workaholic zu bezeichnen, wäre wohl noch untertrieben. In schnellerem Tempo bringen nur NEAL MORSE und JOE BONAMASSA Material mit ihrer Beteiligung auf den Markt. Gut, wenn die Künstler entsprechend talentiert sind, hören wir eben oft und regelmäßig neue Großtaten, ist doch klasse. Bei einer Flut von Veröffentlichungen kann es jedoch auch passieren, dass man selbst als eingefleischter Fan irgendwann die Schnauze voll hat. Für welche Option man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Fest steht: JORN hat es schon wieder getan!

"Symphonic" ist jedoch kein neues Studioalbum des Norwegers, sondern lässt im Titel und auf dem Cover schon durchblicken, dass hier noch ein Künstler versucht, seiner Musik mit dem Einsatz eines Orchesters eine andere Note zu verleihen. Für die orchestralen Arrangements auf der Scheibe zeichnet sich Lasse Jensen verantwortlich, und der macht seine Sache ordentlich: "I Came To Rock", das Lande selbst als einen seiner JORN-Lieblingstracks bezeichnet, klingt mit Orchesterbegleitung voller und epischer, und auch "The World I See" profitiert von Streichern, Bläsern und Co. Die Songs seiner eigenen Band hat Lande um MASTERPLAN-Kompositionen und Coverversionen von BLACK SABBATH und DIO ergänzt. Wieso, weshalb, warum – das müsst ihr den Norweger schon selbst fragen, denn ohne fremde Songs hätte er "Symphonic" auch prima als JORN-Best Of mit orchestraler Verstärkung verkaufen können. Dabei unterstützt das Orchester den metallischen Sound bloß, es setzt Akzente und beleuchtet Details, verschmilzt aber nie hundertprozentig mit der Band oder ersetzt sie gar. So hängt das Album ein bisschen zwischen den Stühlen: Für eine reine Orchester-Plate ist zu viel Metal zu hören, für eine gelungene Verschmelzung beider Welten hält es sich zu sehr zurück. Knackige ("Man Of The Dark"), ruhige ("My Road", "Behind The Clown") und epische ("Time To Be King", "A Thousand Cuts") Nummern klingen mit Orchester allerdings frischer, lebendiger und voller als die regulären Studioversionen, zumal die Gesangsleistung von Jorn Lande selbst wie stets über sämtliche Zweifel erhaben ist.

JORN-Fans mit Hang zu orchestralen Klängen sollten "Symphonic" antesten. Wer generell die Kombination aus melodischem Metal und Orchester mag und einer fantastischen Stimme lauschen möchte, gehört ebenfalls zum Adressatenkreis dieses Albums. Man sollte jedoch nicht allzu viel erwarten, denn in vielen Momenten fehlt die letzte Konsequenz in der Umsetzung. So ist JORN mit "Symphonic" eine gute und hörenswerte Scheibe für eine ganz bestimmte Zielgruppe gelungen – nicht mehr, aber ganz bestimmt auch nicht weniger.