HIM - Tears On Tape

HIM - Tears On Tape
    Gothic Rock

    Label: Universal
    VÖ: 26.04.2013
    Bewertung:5/10

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Der große Hype um HIM ist lange vorbei, doch auch nach mehr als 20 Jahren im Musikgeschäft sind Ville Valo und Bandkollegen eine der bekanntesten und erfolgreichsten Rockbands aus Finnland. Was auf "Greatest Lovesongs Vol. 666" noch neu und einzigartig klang, wurde auf "Razorblade Romance" mit Hits vom Fließband auf die Spitze getrieben. Später wurde auch mit doomigen Anteilen experimentiert ("Venus Doom"), aber im Grunde sind sich HIM über all die Jahre treu geblieben.

So überrascht es nicht, dass auch auf dem neuen Album "Tears On Tape", bei dem es sich um eine logische Fortführung von "Screamworks: Love In Theory And Practice" handelt, alles beim Alten geblieben ist. Ville Valos schmachtender Gesang steht nach wie vor im Mittelpunkt, die Gitarren sind mal weicher (also akustisch), mal härter (also Stromgitarren-Riffs), die Melodien eingängig und wirkungsvoll wie eh und je, die Balladen Anschmachter vor dem Herren. Doch auf Studioalbum Nummer acht beschleicht einen Mal das Gefühl, dass sich Valo mit seinen Songs im Kreis dreht. Wirklich neue Nuancen sind nicht vorhanden, auf ihren vorherigen Alben hat die Gothic Rock-Institution schon treffendere Hits abgeliefert, und irgendwie wird es mit der Zeit immer schwieriger, überhaupt noch Unterschiede festzumachen. Viele Melodien und Strukturen kommen einem bekannt vor, irgendwann wird "Tears On Tape" zu einer gefälligen, aber durchschnittlichen Masse an poppigen Dark Rock-Songs, die man so oder so ähnlich schon lange kennt.

Objektiv betrachtet ist "Tears On Tape" ein gutes Album, dem höchstens ein paar kantige Riffs mehr nicht geschadet hätten. Wer jedoch die gesamte Diskografie der Band kennt oder sie sogar noch vor "Razorblade Romance" kennengelernt hat, wird sich enttäuscht fragen: Quo vadis, HIM?