Skid Row - United World Rebellion - Chapter One

Skid Row - United World Rebellion - Chapter One
    Hard/Classic Rock/Sleaze Metal

    Label: UDR
    VÖ: 24.05.2013
    Bewertung:7/10

    Website


Wer sich auch nur ein klitzekleines bisschen für Rockmusik interessiert, wird zumindest mit einem SKID ROW-Klassiker in Berührung kommen: "18 And Life", das zusammen mit anderen Hits wie "Youth Gone Wild" und "I Remember You" aus dem selbstbetitelten 1989er Debüt der Amerikaner einen Multi-Patin-Erfolg machte. Die erfolgreichsten Jahre sind lange vorbei, Sänger Sebastian Bach seit 1995 nicht mehr dabei. Die restlichen SKID ROW-Mitglieder schlugen konsequent jegliches Reunion-Angebot aus. Zuletzt probierte es Bach vor knapp einem Jahr mit einem offenen Brief: Man solle sich den Wünschen der Fans beugen und wieder zusammen spielen, auch wenn er das eigentlich nicht wolle. Aber man dürfe ja schließlich nicht immer nur an sich denken...

Gut, dass Scott Hill, Dave Sabo und Rachel Bolan (die einzig verbliebenen Mitglieder der ursprünglichen Besetzung) so resistent waren und Vokalist Johnny Solinger, der immerhin schon seit 1999 Mitglied von SKID ROW ist, ihr Vertrauen aussprechen. Andernfalls wäre "United World Rebellion – Chapter One" vielleicht nie in dieser Form erschienen, und das wäre verdammt schade, handelt es sich doch um das erste Lebenszeichen der Sleaze Rock-Legende seit sieben Jahren. Die fünf Songs klingen frisch, energetisch und befreit. Egal, ob druckvoll und knallhart wie in "Get Up", klassisch wie im Hardrock-Hit "Kings Of Demolotion" oder ruhig wie in der schön eingängigen und simplen Ballade "This Is Killing Me": SKID ROW wissen ganz genau, was sie tun, und selbst, wenn das Niveau nicht an den Übererfolg "Skid Row" heran reicht, bekommen es Fans auf dieser EP/Mini-CD mit fünf mehr als ordentlichen Songs aus dem klassischem Rock- und Metal-Bereich zu tun.

Fraglich ist nur, ob das Konzept der Dreifach-Veröffentlichung aufgeht. Der erste Teil von "United World Rebellion" (die anderen beiden sollen noch in diesem Jahr folgen) beinhaltet gerade mal 20 Minuten an Musik, wird im Schnitt bei deutschen Händlern jedoch für zehn Euro angeboten. Sollten die Spielzeiten der folgenden EPs genauso kurz sein, würde man 30 Euro für ein einstündiges Album los – das ist schlichtweg zu viel. Andererseits: Lieber fünf gute Songs auf einer CD als Füllmaterial, das kein Mensch braucht. Trotzdem finde ich die Idee einer solch gesplitteten Veröffentlichung alles andere als fanfreundlich, und so hinterlässt die Veröffentlichung trotz starker Songs einen faden Beigeschmack.

Wer übrigens noch SEBASTIAN BACH hinterher trauert oder einfach mal schauen will, was der zur Zeit so macht: Hier ist das Review zu "ABachalypse Now" von Kollege Tamino.