Shakra - Everest Tipp


shakra_-_everest

Stil (Spielzeit): Heavy Rock (51:39)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AFM Records / Soulfood Music (17.04.09)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.shakra.ch  


SHAKRA haben sich in den letzten Jahren nicht nur in der Schweiz mit ihrem ehrlichen und krachenden Hard Rock etabliert. Dabei sind die Jungens eigentlich den Weg gegangen, der zwar steinig ist, aber einer Band im Grunde genommen nur gut tun kann, denn sie haben sich vom Insidertipp mit jedem Album mehr und mehr nach oben gespielt, und sich dabei nie für irgendwelche Trends verbogen.
Als absoluten Glücksgriff und zusätzliche Initialzündung dürfte aber die Entscheidung gewesen sein, vor sieben Jahren mit Mark Fox einen absoluten Ausnahmesänger in ihr Line Up zu holen, der sich mit seiner Reibeisenstimme sehr schnell in die Herzen der Fans sang.

Den bisherigen Höhepunkt erreichte die Band mit dem letzten Album „Infected", mit dem sie bereits in der ersten Woche nach der Veröffentlichung auf Platz 7 der Schweizer Charts rauschten. Die dazugehörige Tour wurde zu einem kleinen Triumphzug und unterstrich deutlich, dass SHAKRA den Geheimtipp-Status locker hinter sich gelassen haben. Auch ein Wechsel am Bass, Dominik Pfister ersetzte dabei Oliver Linder, konnte die Eidgenossen nicht aus der Bahn werfen oder verhindern, dass sich die Kreativabteilung der Band in Personalunion der beiden Gitarristen Thomas Muster und Thom Blunier sowie Sänger Mark Fox schnellstmöglich ans Komponieren neuer Songs machten. Herausgekommen sind die zwölf Tracks von „Everest", mit denen SHAKRA das machen, was sie von Beginn ihrer Karriere an gemacht haben, nämlich auf dem Weg nach ganz oben die nächsten Stufen zu nehmen.

Und SHAKRA haben wieder nicht vor, ihren Stil großartig zu ändern, den mit „Ashes To Ashes", „Love & Pain", „Let Me Lie My Life To You", „Regressiv Solution" oder auch „The Jouney" sind Songs vertreten, die alle die typischen SHAKRA-Trademarks beinhalten. Krachende Riffs, Melodien die sich förmlich in die Gehörgänge fressen, stampfende Beats und der prägnante Gesang von Mark Fox bilden auch auf „Everest" das Grundgerüst der Songs, die den Hörer sofort packen und erstmal nicht wieder loslassen.
Aber auch auf Balladen a la „Love Will Find A Way" vom Vorgängeralbum brauchen die Fans nicht zu verzichten, denn mit „Why" und der wirklich unter die Haut gehenden Pianoballade „Hopeless" sind gleich zwei Songs dieser Machart auf „Everest" vertreten.
Anscheinend haben SHAKRA auch durchaus aus den Fehlern, die zum Beispiel ihre Landsleute von GOTTHARD einst machten gelernt, denn sie verlassen sich nicht darauf, jetzt in seichtes Fahrwasser zu schippern, nur weil sie mit einer Ballade einen großen Erfolg feierten und ohne Ende Airplay erhielten. Und das ist auch verdammt gut so, den „Everest" rockt bis der Arzt kommt, und das ist es auch, was SHAKRA von Beginn an ausgemacht haben.

Anspieltipps: Normalerweise müsste ich hier das ganze Album benennen, denn es ist nicht ein einziger Song dabei, der abfällt oder qualitativ mit dem Rest nicht mithalten könnte. Trotzdem haben es mir die Ballade „Hopeless", die Hard Rock Kracher „Love & Pain" und „Ashes To Ashes", sowie der Midtempo Rocker „Anybody Out There" besonders angetan.

Fazit: Der Weg von SHAKRA zeigt meiner Meinung nach weiter nach oben, denn sie haben es erneut geschafft, ein starkes Vorgänger-Album noch einmal zu toppen. Auch wenn sie ihren Trademarks treu geblieben sind, klingen sie homogener und eingespielter denn je, und sie kommen beim Songwriting noch mehr auf den Punkt.
Ich wünsche mir ehrlich, dass die Band mit „Everest" endlich den ganz großen Wurf landet, denn sie haben es sich wirklich verdient.