Bonfire - Live In Wacken

Bonfire - Live In Wacken
    Hard Rock

    Label: LZ Records / Sony
    VÖ: 31.05.2013
    Bewertung:4/10

    BONFIRE HOMEPAGE


Es gibt Livealben, die unerreichte Zeugnisse der Zeit- und Musikgeschichte sind. Im Jahr 1998 spielten BONFIRE auf dem Wacken Open Air und laut Bandinfos verschwanden die Bänder dieses mitgeschnittenen Gigs spurlos. Und es war ein glücklicher Zufall, dass sie jetzt plötzlich wieder aufgetaucht sind.
Also entschloss sich die Band, diesen Mitschnitt mit einem neuen Mix zu versehen und der Öffentlichkeit als Live-CD zu präsentieren. Das Ganze dient der Überbrückung bis zum Release des nächsten Studioalbums der Bayern, welcher für den Spätherbst 2013 geplant ist.

Der Sound hat mich für ein Livealbum nicht sonderlich aus den Socken gehauen, genauso wenig die Setlist. Mir fehlen einfach zu viele Hits der Band. Ok, „Ready 4 Reaction", „SDI" oder „Champion" sind dabei, aber für mich auch zu viele Filler, die für mich in einer Best-Of Show nicht nötig sind. Die Tatsache, dass Claus Lessmann ab und zu am Ton vorbeijagt und nicht seinen besten Tag erwischt hat, finde ich gar nicht so schlimm. So was passiert eben auf Live Konzerten und ich finde es eher sympathisch, dass hier nicht im Nachhinein rumgeschraubt wurde.

Da wurden doch bestimmt zwischen 1998 und heute Shows mitgeschnitten, aus denen qualitativ mehr herauszuholen gewesen wäre. Oder wollte die Band vielleicht mit dem zugkräftigen Namen „Wacken" im Titel den ein oder anderen Fan zum Kauf animieren? Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich BONFIRE sehr gerne höre, vor allem die alten Sachen, und ich habe die Band auch schon mehr als einmal Live gesehen und weiß, was für eine Energie und teilweise auch Magie die Bayern auf die Bühne zaubern können. Das haben Claus Lessmann (vocals), Hans Ziller, Chris Limburg (beide guitars), Uwe Köhler (bass) und Harry Reischmann (drums) auf „Live In Wacken" leider nicht reproduzieren können.

Wer noch kein Live-Album von BONFIRE sein Eigen nennt und mit dem Gedanken spielt, sich eins zuzulegen, der sollte meiner Meinung nach eher zu „Live Over Europe (2002)" oder "Fireworks - Still Alive" (2011) tendieren. Die Scheiben sind nicht nur soundtechnisch stärker, sondern haben meiner Meinung nach auch die stärkeren Setlists. Songs wie „Bang Down The Door", „ Don't Touch The Light", "Who's Fooling Who" oder "Under Blue Sky" gehören für mich einfach zu jedem BONFIRE Gig dazu. Und wenn ich ein Live Album von einem Festival Auftritt raushaue, dann erwarte ich dort auch eine Setlist der größten Hits.

Auch die Tatsache, dass mit „The Räuber / Bells Of Freedom", „Black Night" und „Let Me Be Your Water" drei Songs dabei sind, die Live bislang noch nie aufgezeichnet wurden, zudem mit „Thank You" ein bisher unveröffentlichter Studiotrack und eine neue Version der Ballade „Thank You" verbraten wurden, reicht für mich nicht zu einer Kaufempfehlung.

Tracklist:
Intro / Wake Up
Never Mind
Sweet Obsession
In Zaire
The Stroke
Sword And Stone
SDI
Drum Solo
American Nights
Ready 4 Reaction
Obsessive Prelude
Champion
The Räuber / Bells Of Freedom
Let Me Be Your Water
Black Night
Thank You ( Previously Unreleased)
Hold Me Now (Extended Mix 2013)