Adrenaline Mob - Men Of Honor

Adrenaline Mob - Men Of Honor
    Hardrock

    Label: Century Media
    VÖ: 24. Februar 2014
    Bewertung:7/10

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Dass ADRENALINE MOB mehr sind als nur ein kurzlebiges Supergroup-Projekt, zeigt das (nach dem Debüt und einer Cover-EP) nunmehr zweite Album der Truppe um SYMPHONY X-Sänger Russell Allen. Auch auf „Men Of Honor“ folgt die Band, die sich nach dem Ausstieg von ex-DREAM THEATER Schlagzeugwunder Mike Portnoy mit AJ Pero (ex-TWISTED SISTER) verstärkt hat, dem eingeschlagenen Weg aus klassischem Rock und modernen Elementen.

Furios startet die Platte direkt mit einem Highlight: „Mob Is Back“ ist ein Statement, verpackt in einen richtig geilen Uptempo-Rocker, der neben den groovenden Instrumenten, Allens röhrendem, dreckigen und trotzdem technisch herausragenden Organ auch mit seinem aus dem Leben gegriffenen Text zu überzeugen weiß. Das folgende „Come On Get Up“ ist dann jedoch leider ein Totalausfall: Der bereits vor Albumveröffentlichung veröffentlichte Song besteht aus langweiligen Nu-Metal Gitarren (inklusive Metalcore-Breakdownpart), einem Refrain, dessen Melodie ausgelutscht (wenn auch gut) klingt und eher peinlichen Lyrics.

Das ist aber auch der einzige richtige Ausfall, den dieses Album bietet. Man meint zwar, hier und da eine Melodie schon mal so oder so ähnlich gehört zu haben – und man könnte argumentieren, dass drei Balladen zwei zu viel sind; ansonsten wird hier aber richtig gutes Material aufgefahren. Am besten sind ADRENALINE MOB immer dann, wenn sie groovige, breitbeinige Riffs raushauen und Russell Allen dreckig röhrt. Beste Beispiele dafür sind der bereits erwähnte Opener, das an PANTERA in rockiger erinnernde „Let It Go“, das Dynamik-Wunderwerk „Feel The Adrenaline“ oder „House Of Lies“. In letzterem besingt Russell mit einem „I wanna fuck you 'till you scream my name out loud“ poetischerweise einen Puffbesuch.

Die Instrumente sind alle drückend produziert – für einige Hörer sicher etwas zu modern. Schließlich handelt es sich hierbei um eine Hardrock-Platte, die auch mit ordentlich Schmutz unter den Fingernägeln gut funktioniert hätte. Aber auch so ist „Men Of Honor“ eine gute Platte, deren Songs vor allem live bestens funktionieren werden.