Exmortus – Slave To The Sword

Exmortus – Slave To The Sword
    Melodic Heavy/Thrash Metal

    Label: Prosthetic Records
    VÖ: 07.02.14
    Bewertung:7/10

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Vor 11 Jahren trafen sich in Kalifornien zwei relativ junge Cousins und begannen zu schreddern. Nach viel Übung und einigen Demos und EPs bastelten sie mit komplettiertem Line-Up vor über fünf Jahren ihr Debüt zusammen. Schnell, melodisch und doch ein bisschen hart sollte es werden – und das ist es auf der dritten Platte immer noch.

Ist das DRAGONFORCE, denke ich mir bei dem Einstiegsgefrickel? Mit High-Speed werden die Griffbretter bearbeitet, doch bald biegen die Jungs in den Waldweg ein. Harsche Vocals lassen die Mannschaft in Richtung Melo-Death rennen. Zunächst hat das poser-hafte Dudeln einen übertriebenen Selbstdarsteller-Touch. Bei wiederholtem Durchlauf und Blick auf die gesamte Scheibe ändert sich dies jedoch.

Der zweite Song (Titelsong) ist ein grooviger Stampfer mit technisch cleveren Rhythmustricks, thrashigen Soli und ganz schön energiegeladen. Im Folgenden wird powermetallisch gerifft und geschreddert, was das Zeug hält. Dazu gesellen sich immer öfter neoklassische Skalen, die pfeilschnell und unterhaltsam dargeboten werden, auch wenn sie kompositorisch nicht immer höchstkreativ sind.
Mit den Twin-Gitarren wird geschreddert, was das Zeug hält, ab und zu neigen die Jungs ins Progressive. In „Ancient Violence" wird die Thrash-Keule ausgepackt und die neueren Songs von TESTAMENT sind nicht weit entfernt. Durch die hohe Notenfrequenz bleibt nicht jede Harmonie haften, doch manch simpler Chorus lädt durchaus zum mitgrölen ein.

Überrascht wird man dann mit dem 3. Satz von Beethovens „Mondscheinsonate", der schon auf dem Klavier nicht ganz einfach zu spielen ist. Zum Abschluss wird dann noch ein kleiner Eunuchen-Schrei eingefügt und die Palette ist voll.

Das Cover von "Slave To The Sword" passt zu den Lyrics, die sich um Kämpfen, Schwerter und ähnliche Klischee-Themen drehen. Als weiterer Anhaltspunkt des Muskelmannes ist allerdings MANOWAR oder AMON AMARTH weniger geeignet. Vielmehr schlagen ARSIS in die gleiche Kerbe. Zu Beginn war ich skeptisch, doch EXMORTUS zocken wirklich kurzweiligen Heavy Metal mit Death-Thrash-Note und einigen Klassik-Einschüben. Horns Up!