Iron Savior - Rise Of The Hero Tipp

Iron Savior - Rise Of The Hero
IRON SAVIOR haben bereits 2011 mit dem Album "The Landing" eine gelungene Rückkehr gefeiert. Die Band um Piet Sielck hatte sich davor eine knapp vier jährige Pause genommen, und die Wenigsten haben ein so starkes Comeback erwartet. Umso gespannter durfte man daher auf den Nachfolger „Rise Of The Hero" sein, der wie gewohnt in Piets eigenem Powerhouse Studio aufgenommen wurde.
Neben Piet (guitars / vocals) sind noch Joachim Küstner (guitars), Jan-Sören Eckert (bass) und Thomas Nack (drums) im Line Up. Von Gründungstrio aus dem Jahr 1996, zu dem noch Kai Hansen (GAMMA RAY) und Thomen Stauch (BLING GUARDIAN) gehörten, ist mittlerweile nur noch Piet am Start, der die Fahnen von IRON SAVIOR hochhält und die Richtung vorgibt.

Iron Savior BandFür „Rise Of The Hero" haben die Vier zwölf Tracks eingespielt, wobei die Limited Edition des DigiPacks noch den Titel „I've Been To Hell" enthält. Los geht's mit dem sehr atmosphärischen Intro „Ascendence", bevor einem mit „Last Hero" direkt das volle Brett um die Ohren gehauen wird. Der Song ist schnell, eingängig und aufgrund Piets sehr markanter, rauer Stimme ist der Wiedererkennungswert extrem hoch. Ja, das sind IRON SAVIOR, dazu muss man noch nicht mal Die-Hard-Fan der Band sein.

„Revenge Of The Bride" ist ebenfalls ein traditionelles Metalbrett im zeitgemäßen Gewand, das auch textlich zum Grinsen einlädt. Zudem ist das Gitarrensolo hier sehr großes Kino. Soundtechnisch, das kann ich jetzt schon sagen, ist das Album vorbildlich druckvoll und durchschlagskräftig, aber das kennt man von Piet Sielck Produktionen ja.

„From Far Beyond Time" könnte vom hymnenhaften Refrain her auch auf einem BLIND GUARDIAN Album vertreten sein. Während dieser Song vom Songwriting her zur anspruchsvolleren Sorte gehört, knallt „Burning Heart" eher „einfach" aus den Boxen und mutiert zum Headbanger der gehobenen Klasse. Dass die Band aber mehr als nur ein Schema drauf hat, demonstriert sie mit dem sauschnellen „Thunder From The Mountains".
Bereits nach der Hälfte der Scheibe muss ich Piet und Co. extremen Abwechslungsreichtum attestieren. Hier klingt kein Song wie der andere, die einzige Konstante ist Piets Stimme. Metal pur ist auch „Iron Warrior" – einfach gestrickt aber extrem intensiv, muss man bei dem Song einfach mitbangen.

„Dragon King" ist wie „Iron Warrior" eine kleine Metal Hymne. Mitbangen und mitsingen muss man sich nicht vornehmen, das kommt von ganz alleine. Danach gibt's mit der Coverversion von Mando Diaos „Dance With Somebody" einen Song, der mit Sicherheit wieder die Geister scheiden wird. Ich bin eigentlich kein Freund solcher Aktionen, aber im Vergleich zum Beispiel zu „Maniac" von FIREWIND lassen es IRON SAVIOR hier richtig gut krachen, und den Song werde ich auch bestimmt nicht wegskippen. „Firestrorm" beginnt dann mit einem saustarken Riff und kloppt sich durch die Gehörgänge. Brachial, schnell und melodiös.

Dass mit „The Demon" auch ein langsamerer Song auf dem Album vertreten ist, unterstreicht die Vielseitigkeit und den Abwechslungsreichtum des Albums. Aber als Ballade würde ich den Track dann doch nicht bezeichnen, da er im Refrain immer wieder Fahrt aufnimmt. Mit „Fistraiser" schließen die Jungens ihr Werk ab, und er klingt wie er heißt. Ebenfalls eine Metalhymne zum Mitgrölen und ein Kniefall vor dem Heavy Metal, textlich ungefähr wie „Heavy Metal Never Dies", also mit einer fetten Portion trueness.

Fazit: Für mich ist „Rise Of The Hero" das bislang stärkste IRON SAVIOR Album und die Band schafft es locker, den starken Vorgänger „The Landing" noch zu toppen. Die Band haut einem die fetten Riffs nur so um die Ohren und besticht durch ohrwurmartige Refrains, ohne dabei auf Metal-Schlager Niveau abzurutschen. IRON SAVIOR klingen erwachsener denn je, haben aber offensichtlich ihren Spaß am Metal unterwegs nicht verloren, was „Rise Of The Hero" zu einem Muss in jeder Metal-Sammlung macht, da hier eine erhebliche Anzahl an kleinen Metalhymnen komponiert wurde. Thumbs up!