Monuments - The Amanuensis

Monuments - The Amanuensis
Die Londoner Progressive-Metaller MONUMENTS, die neben PERIPHERY und TESSERACT als einer der bekanntesten Vertreter der Djent-Szene gelten, haben seit dem 20.06.2014 ein neues Album auf dem Markt. Auch wenn  „The Amanuensis“ die zweite Auskopplung der Band ist, gibt es doch einen großen Unterschied zum viel gefeierten Erstlingswerk „Gnosis“.
Und das ist Sänger Chris Barretto (Ex-PERIPHERY, EVER FORTHRIGHT), der seit einem Jahr als Fronter im Studio und auf der Bühne tätig ist.

Ob man Barrettos Stimme nun besser oder schlechter findet, als die des Vorgängers Matt Rose, ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich mag die neue Variante. Und wer von euch das Glück hatte, MONUMENTS in den letzten Monaten live zu sehen, wird mir sicher Recht geben, wenn ich behaupte, dass die Energie des Lockenkopfs ansteckend ist.

Auf "The Amanuensis" findet der Hörer eine Mischung aus Instrumental-Gymnastik und eingängigen Melodien. Die Scheibe startet direkt von Null auf Hundert, ohne sich mit Intromelodien oder Klangteppichen aufzuhalten. So lässt bereits der erste Track "I, The Creator" aufhorchen und setzt sich direkt in den Gehirnwindungen fest. Eine Qualität, die durchgehend beibehalten wird. Barretto wechselt gekonnt zwischen Klargesang und Shouts/Growls, während sich Drummer Mike Malyan scheinbar ein Wettrennen mit den Gitarristen John Browne und Olly Steele liefert. Mit geballter Power und technisch ausgefeilten Riffs treiben sich die Musiker gegenseitig an. Das Gesamtwerk ist kraftvoll und klar. Die Songs sind erstklassig strukturiert und MONUMENTS haben nichts von ihrer Virtuosität verloren.

Diese Stärke kann aber auch gleichzeitig als größte Schwäche von "The Amanuensis" ausgelegt werden. Denn durch die gleichbleibend gute Qualität, das drückende Tempo und die durchgehende Virtuosität aller Beteiligten fehlen richtige Highlights bzw. Ausreißer nach oben. Jammern auf ganz hohem Niveau. Apropos hohes Niveau: Man merkt deutlich, dass auch im Studio Profis am Werk waren. Unter anderem waren das Monnow Valley Studio (Black Sabbath, Rush, Led Zeppelin) und die Audiohammer Studios (The Black Dahlia Murder, The Contortionist) an den Aufnahmen beteiligt.

Für mich bleibt zu sagen, dass "The Amanuensis" ein großartiges Album ist, welches bestimmt noch einige Male durch meine Kopfhörer schallen wird. Es dürfte wohl allen gefallen, die bereits von "Gnosis" begeistert waren und kann sicherlich auch neue Fans für sich gewinnen.

Wer jetzt Lust bekommen hat, MONUMENTS live zu erleben, hat in den kommenden Tagen die Möglichkeit: 27.06.2014 Bochum (Matrix), 30.06.2014 München (Backstage)