Grave Digger - Return Of The Reaper

Grave Digger - Return Of The Reaper
GRAVE DIGGER ist eine dieser Kapellen, auf die einfach Verlass ist. Egal, was passiert, die Mannen um Chris Boltendahl schmieden regelmäßig neues Eisen für die hungernde Metal-Gemeinde. Dabei war in den verganenen Jahren beileibe nicht alles Gold, was das deutsche Metal-Urgestein auf den Markt gebracht hat. Die Kritik scheinen sich GRAVE DIGGER bereits auf "Clash Of The Gods" zu Herzen genommen zu haben, das eine äußerst starke Metal-Scheibe war. Aber kann die Truppe ihre Form auch mit dem pragmatisch betitelten "Return Of The Reaper" halten?

Sie kann, wenn auch mit leichten Abstrichen und nicht in ganz so herausragender Form. Die zwölf Songs des regulären Albums sind wie auf dem Vorgänger extrem knackig ausgefallen. Aggressive Riffs, hohes Tempo, viel Doublebass-Einsatz, Chris Boltendahls charakteristische Vocals und eine sehr druckvolle Produktion sorgen für viel Stoff zum Headbangen. Neben schnellen Hymnen wie "Hell Funeral", "Resurrection Day" und "War God" tönen auch Midtempo-Banger wie "Tattooed Rider" und "Grave Desecrator" (der Chorus wird live sicher richtig abgehen) richtig gut. An Verschnaufpausen und zur Steigerung der Abwechslung haben GRAVE DIGGER natürlich auch gedacht: Das schleppende "Season Of The Witch" ist mit fiesen Riffs ausgestattet und nimmt das Tempo deutlich zurück, während "Nothing To Believe" das Album als einzige, von Pianoklängen eingeleitete (Halb-)Ballade melancholisch abschließt.

Wahnsinnig originell klingt zwar keine der Nummern auf "Return Of The Reaper", und für meinen Geschmack bot der direkte Vorgänger deutlich mehr herausragende Ohrwürmer (z.B. das fantastische "Call Of The Sirens" und "Home At Last"), während "Return Of The Reaper" gerade in der zweiten Albumhälfte recht viel Durchschnitt liefert. Besser als die Alben vor "Clash Of The Gods" und damit immerhin sehr gut, wenn auch nicht herausragend, ist das neue Studioalbum der Totengräber allemal.