Fozzy - Do You Wanna Start A War?

Fozzy - Do You Wanna Start A War?
    Hard Rock

    Label: Century Media
    VÖ: 21. Juli 2014
    Bewertung:4/10

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Uff. Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein kann, eine Hardrock-Platte zu hören. FOZZY, um STUCK MOJO-Gitarrist Rich Ward und Wrestling-Berühmtheit Chris Jericho am Mikro, legen mit „Do You Wanna Start A War“ ihr achtes Album vor, und das ist vor allem eines: ziemlich zerfahren.

Der Opener und Titeltrack stellt direkt das Highlight des Albums (für meinen persönlichen Geschmack zumindest): kerniger Rock mit einem Ohrwurm-Chorus, den man auch Tage nach dem letzten Hören noch gutgelaunt mitpfeifen kann. Das folgende „Bad Tattoo“ schlägt dann in eine ähnliche Kerbe, auch wenn hier eher ruppiges Metal-Riffing vorherrscht. Der Track ist aber schon nicht mehr ganz so stark und zwingend.

Mit dem bereits vorher als Single ausgekoppelten „Lights Out“ ist dann gar Fremdschämen angesagt. Mit einer Art Industrial/Disco-Beat wird jeder Rocker vergrault, der an den vorherigen Songs noch seinen Spaß gehabt haben könnte. Mag sein, dass der Song in dem ein oder anderen Club für schwingende Hüften und nickende Köpfe sorgen wird, aber den Fluss des Albums stört er doch enorm. Darauf folgt dann mit „Died With You“ die obligatorische Ballade, die allerdings eher belanglos aus den Boxen tröpfelt.

Danach wird mit „Tonight“ endlich wieder amtlich gerockt. Ein AC/DC-Riff bestimmt die Strophen und der Refrain ist ein echter Ohrwurm. Klasse, wieso nicht mehr davon? Es folgen noch einige Songs, die auf Krampf metallisches Riffing und Death Metal-artiges Geshoute mit 80er-Glam-Refrains verbinden. Ein Cover von ABBAs „SOS“ darf natürlich nicht fehlen, um die Verwirrung komplett zu machen.

Je nachdem, welche Genres er bevorzugt, kann sich der Hörer hier und da einen Song oder einen Refrain rauspicken, der ihm zusagt. Aber „Do You Wanna Start A War“ komplett am Stück anzuhören, ist mir persönlich viel zu anstrengend. Der Großteil des Materials wirkt zu zerfahren, auf Krampf werden Stilrichtungen gemixt und dabei kommen dann meist nicht einmal Songs heraus, die sich länger im Kopf festsetzen wollen. Schade, da wäre viel mehr drin gewesen, hätten sich FOZZY auf das besonnen, was sie können, wenn sie sich anstrengen: kernigen Hardrock mit Ohrwurm-Faktor.