Smile And Burn - Action Action

Smile And Burn - Action Action
    Punk / Poppunk / Indie / Emo

    Label: Motor
    VÖ: 03.10.14
    Bewertung:7/10

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Bei den Berlinern von SMILE AND BURN stehen die Zeichen auf Sturm: Neue Platte, neue Plattenfirma, neues Video, Tour und eine Bildersprache (in diesem Falle ein tattowierter nackter Mann, dessen Fleischflöte noch so grade verdeckt wird). die einem immer wieder im Netz auf Facebook etc. begegnet. Und wenn ich mir die neue Platte so anhöre, haben SMILE AND BURN durchaus Grund zur Hoffnung, sich hiermit einige neue Türen öffnen zu können...

Denn im Gegensatz zu ihrem letzen Album „We Dind't Even Fight Yet" gehen die Berliner um einiges poppiger zu Werke und dürften damit noch ein paar mehr Menschen glücklich machen. Denn selbst wenn eine Strophe mal nicht so wirklich knallt, kommt dann meist ein Refrain, bei dem die Sonne aufgeht und man einfach mitsingen muss. Das wird dann gerne mit viel Vocals und dem typisch stampfenden Drumbeat erreicht. Und genau dadurch klingen SAB beinahe stadionmäßig.

Dazu passt dann auch, dass sie nach wie vor BEATSTEAKS-Momente in ihrer Musik unterbringen, wie auch Indie und Emo. Zusammengehalten wird das Ganze von dem Poppunkgerüst, grandiosem Gesang und ultravielen Melodien (an einer Stelle erinnern sie mich an die Ebenfalls-Berliner von FIGHTBALL, an einer anderen an IDLE CLASS oder RVIVR). Songs wie der Opener und die Single „Expectations" können sich meiner Meinung nach direkt mit internationalen Bands messen und lassen davon sogar eine Großzahl hinter sich. Wer die fünf Jungs mal live gesehen hat, weiß, dass sie auch auf dem Gebiet zumindest in Deutschland zu den ganz, ganz Großen zählen.

Nachdem ich jetzt einen Kübel Lob ausgeschüttet habe, muss ich aber auch sagen, dass mir das Album ein kleines Stück zu poppig ausgefallen ist. Zwar kippt der Gesang ab und zu mal ins Geschrei, aber es gibt eigentlich nur noch einen Hardcoresong auf diesem Album. Und einige der Songs wirken mir ein wenig zu übersichtlich in den Strophen. Zwar erlöst mich der Refrain fast immer – und ich bin mir sicher, live werden die Songs auch klappen – aber da fand ich das Vorgängeralbum einfach rotziger und überraschender. Und so schwankt „Action Action" (Album Nummer 3) manchmal zwischen berechtigtem Selbstbewusstsein und der fehlenden Schüppe Wut, die manchen Songs noch ganz gut gestanden hätte.

Wer melodischen Poppunk mit Emo/Indie-Kante aber ohne große Klischees mag, hat hier eine der besten deutschen Bands vor sich – schaut sie euch live an! – aber mir persönlich hätte eine ruppigere Gangart mehr Freude gemacht. SMILE AND BURN bleiben nach wie vor ganz oben mit ihrem neuen Werk, konnten sich selber aber leider nicht mehr toppen. Aber ok, das war ehrlich gesagt auch sehr schwer. Aber ich denke mal, so klingt man, wenn man sich selbst bereits bewiesen hat, wie gut man ist ...