Soulline – Welcome My Sun

Soulline – Welcome My Sun
    Melodic Death Metal

    Label: Seo Records
    VÖ: 24.04.15
    Bewertung:7/10

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Dass die Schweizer von SOULLINE ihr Genre kennen, sieht man daran, dass sie nach ihrem Start im Millennium und zwei Demos nun schon vier Alben zusammengeschraubt haben. Mit leichtem Core-Einschlag spielen die fünf Jungs ruppigen Melo-Death, wie er durchaus auch von Nordeuropäern kommen könnte.

Doppelleads als Eröffnung, trockene Drums und herbes Gebrüll, so starten die Jungs in das Album. Im Midtempo groovend wird mit eingängigen Gitarren im Chorus Spannung aufgebaut. Konsequenterweise wird das Gaspedal weiter heruntergedrückt, mal thrashig gerifft oder auch klassisch gerockt.

Obwohl die Songs nicht allzu komplex gestrickt sind, dauert es ein paar Wiederholungen, bis manches Geschredder oder eine schöne Melodie wiedererkannt wird. Wunderbar mitgrölen kann man im Chorus von „Wild Sneak“, und auch wenn einem einzelne Riffs – wie in „Drunk“ – irgendwie bekannt vorkommen, sind sie doch passend in den sonst neuen Track verflochten. Und mit einem oder zwei Bierchen stört das sowieso nicht.

Überraschende Klavierklänge in der zweiten Hälfte verleiten den Hörer dazu, sich träumend in eine Ballade zu kuscheln. Da kommt der Brüllwürfel um die Ecke, die Gitarren werden eingesteckt und ab geht die Post. Allerdings bringen sanfte Keyboards an den richtigen Stellen auch immer wieder Erholung vom Moshpit.
Anfangs kam mir persönlich der Drumsound zu trocken und wenig voluminös vor, doch nach mehreren Durchläufen belebt das exakte, knackige Getrommel immer stärker sowohl das aggressive Geschrote als auch die netten Melodiebögen. Ein gewisser Dan Swanö hat beim Mix und Mastering also alles richtig gemacht.

Gerade das brachiale Shouting und leichte Core-Anleihen, gemischt mit starken Melodien und eruptionsartigen Thrash-Attacken, machen den Sound von SOULLINE interessant. Im musikalischen Dunstkreis von DARK TRANQUILLITY und Konsorten finden die Schweizer ihre Nische. Und die füllen sie gut aus. Ob Schädel-Schütteln, Bier-Kopf-Nicken oder Herummoshen – hier ist für jeden was dabei.