The Great Cold - s.t. Tipp

The Great Cold - s.t.

Ich bin immer wieder überrascht und erfreut, was in Deutschlands Proberäumen für Perlen entstehen – einfach so, aus eigener Kraft und eigenem Antrieb. THE GREAT COLD kommen aus Marburg, nur wenige werden sie kennen, und sie haben ein Debüt-Album am Start, das ein echter Leckerbissen ist.


„The Great Cold“, das Album heißt wie die vierköpfige Band, ist ein heißer Tipp für alle, die sich gern in postmetallischen Sphären verlieren. Es flirrt, es groovt, es schwillt an und ab. Es knüppelt, es schwebt. Es zeigt deutlich den schwarzmetallischen Background. Es fasziniert und fesselt.

Und: Es bleibt instrumental. THE GREAT COLD machen dabei nicht den Fehler, sich so in ihren Riff- und Melodiekaskaden zu verlieren, dass der Hörer irgendwann den Faden verliert. Denn die acht Stücke sind durchweg kurz (maximal 6,5 Minuten) und konzentrieren sich auf das Wesentliche: Atmosphäre. Dafür reichen drei oder vier Parts völlig aus. Gleichzeitig kann man das Album auch einfach am Stück hören und als Gesamtkunstwerk begreifen – alles ist aus einem Guss, Längen gibt es kaum.

Der Black Metal-Anteil hält sich zwar in Grenzen. Er gibt den Album aber eine gewisse Grundkälte und Härte und verhindert, dass die Stücke ins Zuckrige abdriften – kann ja im Post-Rock mal passieren. Sound passt auch, er trägt die Handschrift der Tonmeisterei in Oldenburg, sodass der Bass auch schön zu hören ist. Kurz: Hier stimmt so gut wie alles. Herzlichen Glückwunsch nach Marburg zu einem hervorragend gelungenen Einstand!

Hören und kaufen kann man das Album auf der Bandcamp-Seite von THE GREAT COLD.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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