Sepultura - Machine Messiah Tipp

Sepultura - Machine Messiah
    Thrash Metal

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 13.1.2017
    Bewertung:8/10

    sepultura.com


Da muss ich mich doch sehr wundern: über den Titeltrack, über die Fülle an neuen Einflüssen – und darüber, dass SEPULTURA ein so starkes Album hinbekommen haben.

Nach den letzten Alben hatte ich nicht viel erwartet, und angesichts des Covers – „Arise“ in bunt – hatte ich das neue Album „Machine Messiah“ schon als Versuch abgehakt, an damals anzuknüpfen. Doch der erste Song lässt gleich aufhorchen: Der Titeltrack ist ein dunkler, schleppender Rocksong mit vielen melodischen Gitarrenleads und tiefem Gesang. Haben SEPULTURA eine komplette Kehrtwende hingelegt?

SEPULTURA mischen Meshuggah-Rhythmen und orchestrale Elemente

Nein, gleich der zweite Song „I Am The Enemy“ zeigt die Brasilianer in bester Prügellaune, wobei sie dem Thrasher noch ein paar moderne Grooves und ungewöhnliche Wendungen zugeben. „Phantom Self“ zeigt erst recht die Lust auf Veränderung: Der knüppelharte Song glänzt mit MESHUGGA-ähnlichen schrägen Rhythmen und einem gehörigen orchestralen Anteil. Streicher spielen orientalisch anmutende Melodien, die sich im späteren Verlauf mit der Lead-Gitarre duellieren.

Diese dezent proggige Ausrichtung steht SEPULTURA sehr gut, und sie bleiben auch noch ein wenig dabei, bevor mit „Sworn Oath“ wieder ein eher klassischer Midtempo-Song kommt: hart, zwingend groovig und mit einem großartigen Refrain, der erneut mit orchestralen Elementen aufgehübscht ist. Auch bemerkenswert ist das in allerbester SLAYER-Tradition rasende „Vandals Nest“, bevor SEPULTURA mit „Cyber God“ wieder am Anfang anknüpfen und einen düsteren und knüppelharten, aber melodischen Brocken an das Ende von „Machine Messiah“ setzen.

Auf „Machine Messiah“ gibt es keine Filler

SEPULTURA haben in der Zeit seit ihrer Gründung vor 33 Jahren einige Höhen und Tiefen erlebt – und ihre Fans auch. Vor allem in der Zeit nach der Zäsur und Neufindung war viel Mist dabei. Auch auf „Machine Messiah“ ist zwar nicht jedes Lied Killer, doch Filler gibt es auch nicht. Toll also, dass es diesmal geklappt hat: „Machine Messiah“ vereint Tradition und Moderne, Experimente und bewährte Elemente und ist dennoch ein konsistentes Album mit sehr guten Songs geworden. 

Tracklist:

1. Machine Messiah 5:54
2. I Am The Enemy 2:27
3. Phantom Self 5:30
4. Alethea 4:31
5. Iceberg Dances 4:41
6. Sworn Oath 6:09
7. Resistant Parasites 4:58
8. Silent Violence 3:46
9. Vandals Nest 2:47
10. Cyber God 5:22