Pro-Pain - Fistful Of Hate


Review

 
Mann, was für eine Freude: Pro-Pain sind zurück, und wie!
Die Stärke des New Yorker Quartetts war stets ihre Geradlinigkeit: Schnörkellos, in your face, keine Kompromisse. Ein Song brauchte Power, ein Riff, einen Refrain - fertig. Zu Beginn klang das neu, zwischendurch eintönig und uninspiriert, doch mit den späteren Alben wieder belebter und frischer. Heute, nach 9 Studioalben und über 2000 Gigs, stehen Pro-Pain an der Spitze ihrer Schaffensphase: „Fistful Of Hate" (Raw Head Inc.) ist mein Wunschalbum des Jahres!
Unglaubliche Dynamik, was für ein Brett, Hammer-Melodien und Refrains, zu denen sich die Nackenhaare in den Armen liegen. Doppelläufige Gitarrenleads züngeln miteinander zu hammermäßigen Grooves, die man in derart lockerer und trotzdem tighter Weise noch nicht von Pro-Pain kennt. Die Songs fußen auf Abwechslung und Facettenreichtum, nach der harten Kante kommt der freundschaftliche Punch, zwar immer geradeaus aber ohne die Seitensicht zu verlieren. Zwischentöne haben sich breit gemacht, ausgeklügeltere Arrangements, schärfere Licks und eine Melodik, von der man früher nur träumen konnte. Dabei sind Pro-Pain ganz klar sie selbst geblieben, sie haben nur eins besser gemacht als früher: Alles!
Die Gastvokals von Stephan Weidner (Böhse Onkelz) auf „Godspeed" werden dem ein oder anderen sicherlich nicht schmecken, aufgrund der politischen Vergangenheit der Onkelz. Toll finde ich's auch nicht, doch mag man dazu stehen, wie man will - es ändert nichts an der Tatsache, dass „Fistful Of Hate" bis auf weiteres die Spitze meiner Jahresfaves anführt.