Cannibal Corpse - Kill


Review
Stil (Spielzeit): Extreme Death Metal (42:10)
Label/Vertrieb (VÖ):
Metal Blade (24.03.2006)
Bewertung:
High Class Death Metal (9/10)

Link: http://www.cannibalcorpse.net
CANNIBAL CORPSE sind immer noch eine der kontroversesten Bands auf diesem Planeten. Bei keiner anderen mir bekannten Band, die so erfolgreich ist wie diese fünf Mannen aus Florida, wurden so viele Platten und Merchartikel zensiert beziehungsweise nicht zum Verkauf freigegeben. Trotzdem sind CANNIBAL CORPSE nun schon seit fast zwanzig Jahren unterwegs um ihren äußerst brutalen und alles niederwalzenden Death Metal in die Welt zu blasten. Auf dem letzten Album „The Wretched Spawn" (Metal Blade, 2004) wurde die bisher sehr kompromisslose Death-Metal-Keule ja ein wenig in Samt gehüllt und mehr der Groove herausgeholt. Doch auf ihrem mittlerweile zehnten Full-Length-Studio-Album zeigen sie nun einmal mehr, warum sie für mich DIE Death Metal-Band schlechthin sind. „Kill" wird in der Death Metal-Szene vermutlich einschlagen wie eine Bombe. Diese Platte ist heiß. Sie ist wütend, sie ist fies, sie ist tödlich. So aggressiv haben sich die Kannibalen seit langem schon nicht mehr gezeigt.

Fangen wir an bei den Gitarren. Jeder, der Gitarre spielt, bekommt bei diesem Riffing und Soli-Gewichse feuchte Augen, das kann ich versprechen. Neben dem gewohnt atemberaubend hohen Technik-Faktor kommt diesmal aber noch eine gehörige Priese ausgefallenes Riffing und intelligentes Songwriting hinzu. Sicherlich wurde gerade im Death Metal jedes Riff schon mal gespielt. Aber bei CANNIBAL CORPSE und gerade bei diesem Silberling kommt es mir so vor, als ob mir etwas vollkommen Neues präsentiert werden würde. Alle Songs auf „Kill" umgibt ein „frisches" Gefühl. Irgendwie ist das schwer zu beschreiben, aber was Pat O'Brien und Rob Barrett (beide Gitarre) hier abliefern ist einfach nur der Hammer.

Der hohe qualitative Standard wird aber nicht nur alleine durch die Gitarrenarbeit erreicht, das ist klar. Gerade Drummer Paul Mazurkiewicz trägt nicht minder dazu bei, dass „Kill" das geworden ist, was es ist. Mit seiner rücksichtslosen Art Drums zu spielen hat er ja schon auf vielen Vorgängeralben gezeigt, wie Death-Metal-Drumming auszusehen hat. Sein Stil, der immer genau die Melodie der Gitarren unterstützt, ist einfach klasse. Ob flowig, knüppeln oder Blast-Beats, dieser Mann kann alles. Zusammen mit Bassist Alex Webster bildet er das perfekte Fundament für die abgefahrenen Gitarren-Soli, die mit wilden Tremolo-Techniken und Hyper-Speed-Läufen arbeiten. Das Gesicht der Band ist und bleibt aber George „Corpsegrinder" Fisher. Er liefert auf „Kill" eine echt grandiose Leistung ab. Neben sehr gutem Gegrunze setzt Corpsegrinder wieder vermehrt hohes Gekreische ein, was super zu seinem restlichen Gesang passt.

Mein Fazit: „Kill" wird sicherlich niemanden enttäuschen. Das Album bietet genau das was man erwartet: High-Class-Death-Metal aus einem der mittlerweile renommiertesten Death-Metal-Häuser der Welt. Ein großer Pluspunkt von „Kill" ist, dass man es immer wieder hören kann, ohne dass es langweilig wird. Alle Fans von extremer Musik werden mit diesem Album ihre wahre Freude haben!