Helmet - Monochrome

Review

Stil (Spielzeit): Alternative Rock (42:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Warcon / Soulfood (15.09.2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.helmetmusic.com

Brauchen HELMET einführende Worte? Vielleicht doch, sind die 90er Jahre und die Glanztaten schon eine Weile her. 1989 gegründet konnte HELMET u.a. mit dem  92er Album "Meantime", abseits von Grungemusik, punkten. Typisch sind die simplen trockenen Gitarrenriffs im dropped D-tuning. Noisige Gitarrenleads und absolout präzise Rhythmik. Die rauhe Stimme von Page Hamilton wurde auch eher im Dienste der Rhythmik eingesetzt. Mit dieser Mischung beeinflusste man viele Musiker des härteren Rockbereichs und auch des später aufkommendem Nu Metals. 2002 steuerte Gitarrist und Sänger Page Hamilton gar ein paar Gitarrenspuren für LIMP BIZKIT bei.

Überhaupt scheint sich alles um Page Hamilton zu drehen. Nach sieben Jahren Pause erweckte er HELMET zu neuem Leben, mit ihm als einzigem alten Gründungsmitglied. Mit dem 2004er Werk "Size Matters" schielte man dann aber schon sehr in die FOO FIGHTERS Ecke. Mit dem aktuellem Werk "Monochrome" möchte man zurück zu den Wurzeln. Zu diesem Zweck wurde Coproducer Wahrton Tiers, der sich auch schon für den Sound der ersten beiden Alben "Strap It On" und "Meantime" Anfang der 90er verantwortlich zeigte, engagiert.

Im Opener "Swallowing Everything" fühlt man sich gleich an die guten, alten Zeiten erinnert. Der Sound ist 100% HELMET. Einzig die Stimme von Mr. Hamilton scheint ein wenig gelitten zu haben, dafür hat man wohl das längste Gitarrenlead der Bandgeschichte im Angebot. Über den Gesang konnte man sich aber schon immer herzlich streiten. Auch der zweite Song "Brand New" knüpft an die "Meantime"-Tradition an. Mit dem Titelsong "Monochrome" hingegen schlägt man in die FOO FIGHTERS-Kerbe. Klingen die Vocals doch arg nach Dave Grohl und auch sonst gibt man sich melodiöser. Vorteil: der Refrain bohrt sich in den Gehörgang. Nachteil: Mit den nun folgenden Songs "One Your Way Down" und "Money Shot" verwässert man seinen eigenen Stil. Bevor bei "Gone" neben einem typischen HELMET Eröffnungsriff auch Erinnerungen an NIRVANA wach werden. Auch im anschließenden "Almost Out Of Sight" sind Gesangsharmonien wie aus der Kehle Dave Grohls zu vernehmen. Nach einem verstörenden, kurzen Instrumentaltrack geht es zurück zu HELMET, und auch die letzten beiden Tracks "410" und "Good Bye" klingen wieder "traditioneller".

Fazit: Nach anfänglicher Freude werden Erinnerungen an den eher mäßigen Vorgänger "Size Matters" wach. Der Titelsong "Monochrome" ist dabei noch richtig gut und geht in Ordnung. Aber die anschließenden Tracks, die nach FOO FIGHTERS klingen, sind weniger nach meinem Geschmack. Das können die FOO FIGHTERS halt einfach noch besser. Zwar schimmert immer HELMET durch, und auch das Soundgewand steht ihnen gut, aber die ersten drei Songs auf der Platte waren eindeutig besser. Damit ist "Monochrome" keine schlechte Platte und Fans, die sowohl HELMET als auch FOO FIGHTERS mögen, werden glücklich sein. An die gute alte Zeit kann man trotz HELMET-Sound nicht mehr anknüpfen.