Lagwagon - Resolve

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Review

Stil (Spielzeit): Melodicher Punk (39:49)
Label/Vertrieb (VÖ): FatWreck/SPV  (31.10.05)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.lagwagon.com/
Lagwagon sind zu zurück mit ihrem 9. Langspieler. Braucht man sie noch? Nicht unbedingt, aber ganz abschreiben sollte man sie auch nicht!
Der Haupteinfluss für diese Platte ist wahrlich kein schöner: Der frühere LW-Drumer Derrick Plourde hat sich das Leben genommen. „Resolve“ scheint jetzt die Art und Weise zu sein, wie die Band von ihm Abschied nimmt, da sich dieses Thema wie ein roter Faden durch die Songs zieht. Von den Texten her ist dies unschwer zu erkennen, dreht sich doch vieles um Leben, Tod und Unglück. Von der Musik her merkt man den Jungs aus Santa Barbara auch an, dass auch in California nicht den ganzen Tag Strandwetter ist. Zumindest im übertragenem Sinne.
Ok, einige der Songs klingen nach wie vor nach typischen LW-Songs, denen musikalisch die Sonne aus dem A… scheint. Schöne Harmonien, schöne Melodien und das gewohnte uffta-uffta-Schlagzeug. So geht auch die erste Hälfte des Albums relativ belanglos an mir vorbei (wenn man vom riffigen Automatic oder den akustik-Intros einiger Songs absieht). Zwar gibt es auch hier und dort mal wieder ein Riff aber irgendwie zündet es noch nicht wirklich. Ab dem 8ten Song (Rager) ziehen sich meine Augenbrauen langsam nach oben: Lagwagon geben Gas und klingen auch so als wären sie traurig, wütend und verletzt. Hier finden sich auf einmal Soli, Riffs, nicht so vorhersehbare Harmonien und richtig böse knatternde Breaks innerhalb der Songs. Schade, dass die Platte nicht auch so gestartet ist. In dem Falle hätte ich dem alten FatWreck-Schlachtschiff sicherlich eine wesentlich höhere Note gegeben. So bleibt zu berichten, dass vieles beim Alten geblieben ist, aber trotzdem auch wieder mehr experimentiert wird und man hoffen darf, dass LW irgendwann noch mal ihre Stärken wie zu „Trashed“-Zeiten ausspielen werden. Sie beweisen hier ja wieder eindeutig, dass sie es eigentlich draufhaben. Etwas mehr Mut zum Rotz täte der Band gut. Trotzdem habe ich aber auch schon belanglosere Alben von ihnen gehört.