Iron Walrus - A Beast Within (LP)

Iron Walrus - A Beast Within (LP)
    Doom-/Sludge-Metal

    Label: Redfield Records
    VÖ: 15.12.2017
    Bewertung:7/10

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Im Mittelalter gab es Eiserne Jungfrauen, jetzt gibt es Eiserne Walrosse, die uns auf das Folterbrett spannen. Mit Presslufthammer-artigen Riffs hämmern diese wütenden Biester auf mein Trommelfell – die Harten im Garten jedoch werden dies nicht als Folter, sondern eher als Vergnügen etikettieren: Darf ich vorstellen? IRON WALRUS!

Zunächst einmal, wer sich hinter den zahnigen Tierchen versteckt: Aufi, Schnalli, Ingo, Bene und Der Schmidt. Niedlich, oder? Nachdem man jedoch in die roten Augen des Walrosses auf dem Cover der neuen Platte „A Beast Within“ blickt, wird einem das Lachen im Hals stecken bleiben. Jawoll, aggressiv kann das Tier werden, unterschätzt es nicht! Die fünf Walrosse kommen aus Osnabrück und liefern mit dem kommenden Album das dritte Werk seit ihrer Gründung 2013.

Seite A

Sänger Aufi gurgelt jeden Morgen mit Nägeln, das ist auf jeden Fall sicher. Mit markerschütternden Growls in „Abyssal“ zeigt er, dass seine Stimmbänder wohl keine Belastungsgrenze haben. IRON WALRUS machen ziemlich cooles Doom-/Sludge-Metal, verziert mit lobenswerten Soli („Take Care“) und tiefen Riffs, alles recht langsam und möglichst tief, aber doch noch schnell genug, um anständig headbangen zu können. Festgehalten wurde alles in einer sauberen, klaren Aufnahme – ich hab‘ Bock auf ein IRON WALRUS Konzert!

Seite B

Kaum wird die Schallplatte gewendet, schallt mir der beste Song des schwarzen Tonträgers entgegen: „No More Reason“ haut richtig rein, groovt und bietet ein technisch ausgefeiltes Solo – das ist die richtige Musik für muskelbepackte Metalheads mit Bierbauch beim sommerlichen Grillen! Der Sound ist dreckig, brutal, mächtig und voll, das Songwriting hingegen schwächelt gegen Ende der Platte ein wenig. Mit anderen Worten: Nach sechs Tracks wird es langweilig. Ich kann mir jedoch tatsächlich vorstellen, dass das Album live performt ganz anders wirken kann. „Drowning“ bietet ein schönes Outro mit auch einigen ruhigen Passagen – diesen hyperaktiven, rotäugigen Biestern muss doch auch mal die Puste ausgehen.

Fazit: Anspruchslosen Doom-/Sludge-Metallern könnte diese neue Scheibe von IRON WALRUS definitiv munden, denn Neues finden wir nicht. Aber wir finden, was wir hören wollen und das ist schon mal allerhand: „We Want Metal!“ – genau das liefern die Jungs.

Tracklist:

  1. Crawling
  2. Take Care
  3. Abyssal
  4. Control
  5. No More Reason
  6. Ghost
  7. Fools
  8. Drowning

Die Band:

"Aufi" - Vocals
"Schnalli" - Drums
"Bene" - Gitarre I
"Ingo" - Gitarre II
"Der Schmidt" - Bass

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