HIM - Dark Light


Review

Stil (Spielzeit): Gothic Rock (45:26)
Label/Vertrieb (VÖ): Sire Records/Warner (23.09.05)
Bewertung: Nun ja - H.I.M. eben (6/10)
Link: http://www.heartagram.com

H.I.M. veröffentlichen ihr sechstes Album und liefern darauf wieder eine Mischung aus gefühlsduseligen Schmonzetten und echten Perlen düsterer Rockkunst. Die Rezeptur der Musik wurde nicht groß verändert, und auch wenn „Dark Light" das erste Werk ist, das komplett in den USA aufgenommen und produziert wurde - H.I.M. sind sich absolut treu geblieben, dem einen zum Leid und allen Fans zur Freud.

Die erste Single „Rip Out The Wings Of A Butterfly" mag ich sehr gerne aufgrund ihrer traurig-schönen Chorus-Line, den Titeltrack „Dark Light" hätten sich Ville und Co. aber ruhig klemmen können: Hier kleistert ein schwülstiges Keyboard alles zu, was noch annähernd hörenswert gewesen wäre, den Rest erledigt die gnadenlose Vorhersehbarkeit und der Schmacht-Refrain, bei dem mir fast schlecht wird. Überhaupt sollte man sich die Texte dieses Album ganz weit weg legen, wenn man bei Kitsch zu Pickeln neigt. - Schon die Songtitel sind eine „Klasse" für sich: „Vampire Heart", „Under The Rose", „The Face Of God", „In The Nightside Of Eden" und so weiter. Grau-en-voll.

Aber H.I.M. wären nicht auch jenseits des Romantic-Goth so erfolgreich, wenn sie nicht zum allergrößten Teil vernünftige Mugge spielen würden. Weiteres Beispiel dafür: „Killing Loneliness" mit einer bestechend schönen Gitarren-Melodie, die mich über das Schubladenhafte des Textes hinwegsehen lässt. Und irgendwie gehört die Familienpackung Abschmachten ja auch dazu, wenn man sich die Finnen auf den Plattenteller packt.

Somit wäre auch beim Neuen alles beim alten - einige Ausfälle und viele schöne Nummern, die zwar stets ein wenig sich selbst zu kopieren scheinen, letztlich aber einfach rocken oder zumindest gut ins Ohr gehen.